HSH Nordbank entschuldigt sich bei Ex-Manager
Hamburg (dpa) - Die HSH Nordbank hat sich beim ehemaligen Leiter ihrer New Yorker Filiale dafür entschuldigt, dass er unter Kinderporno-Verdacht geraten war. Das teilte sein Sprecher Stephan Holzinger am Samstag mit.
Der frühere New Yorker Manager reagierte erleichtert. Ihm soll belastendes Kinderporno-Material untergeschoben worden sein.
„Nach eingehender Prüfung der Umstände, die zur Entlassung des ehemaligen General Managers ihrer Filiale in New York geführt haben, kommt die HSH Nordbank zum Schluss, dass der damalige Niederlassungsleiter in keinerlei Verbindung zu jeglicher Kinderpornographie steht“, zitiert Holzinger aus der Erklärung der HSH Nordbank.
In der Erklärung der Bank heißt es weiter: „Die Bank bedauert ausdrücklich die Situation und die persönlichen Unannehmlichkeiten, in die der ehemalige General Manager durch die diesbezüglich negative Publizität geraten ist.“ Die New Yorker Staatsanwaltschaft habe schon im September 2010 erklärt, der frühere Filialleiter sei „im Kontext der sogenannten 'Kinderporno-Affäre' ein Opfer krimineller Handlungen von dritten Personen“ geworden, sagte Holzinger.
Der Filialleiter war im September 2009 fristlos entlassen worden. Am gleichen Tag hatte ein Team der Bank auf dem Bürocomputer des Mannes in New York E-Mails gefunden, die zu Kinderporno-Fotos führten. Der Manager sagte dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“, er sei erleichtert, „dass die Bank den Kinderporno-Vorwurf ausdrücklich dementiert und sich entschuldigt hat“.
Nach seiner Entlassung seien mehrere Bewerbungen bei anderen Firmen an den Meldungen über die Funde auf seinem Computer gescheitert. „Beim Thema Kinderpornografie ist der Verdacht schon beinahe das Urteil.“
Mit der Ehrenerklärung der Bank habe er wieder Hoffnung auf eine berufliche Zukunft im Bankgewerbe, sagte der Ex-Filialleiter dem „Spiegel“. „Und ich habe noch eine Hoffnung: dass diejenigen, die mir das angetan haben, überführt und bestraft werden. Dann erst ist es wirklich vorbei.“ Die Bank, ihr früherer Chefjustiziar und die an der Suche im Manager-Büro beteiligte Sicherheitsfirma Prevent bestreiten, ihm kinderpornografisches Belastungsmaterial untergeschoben zu haben.