Devisen: Beruhigung an Märkten treibt Euro auf höchsten Stand seit November
NEW YORK (dpa-AFX) - Die Beruhigung an den Finanzmärkten hat den Euro am Freitag auf den höchsten Stand seit Anfang November 2010getrieben. Nach einer beschlossenen Intervention der G7-Staaten gegen diejüngste Aufwertung des Yen sprang die Gemeinschaftswährung am Mittag über dieMarke von 1,41 US-Dollar und setzte ihren Lauf im Anschluss noch bis auf 1,4184Dollar fort.
Im New Yorker Handel kostete ein Euro dann zuletzt noch 1,4160Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag auf1,4130 (Donnerstag: 1,4004) Dollar festgesetzt. Der Dollar war damit 0,7077(0,7141) Euro wert.
"Der Beschluss der G7-Staaten, gemeinsam gegen die jüngste Aufwertung desYen vorzugehen, hat für eine Beruhigung an den Finanzmärkten gesorgt", sagteDevisenexperte Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Dieshabe dem Euro Auftrieb gegeben. Die Nachricht von einem Waffenstillstand inLibyen habe in die gleiche Richtung gewirkt. In der Nacht zum Freitag hatten dieG7-Finanzminister und Notenbankpräsidenten beschlossen, gemeinsam gegen denstarken Anstieg des Yen vorzugehen. Es war das erste Mal seit mehr als zehnJahren, dass die führenden Wirtschaftsnationen gemeinsam am Devisenmarkteingriffen.
Das gemeinsame Vorgehen der weltweit größten Industriestaaten (G7) und derführenden Notenbanken für ein Ende des Höhenflugs des japanischen Yen ist nachEinschätzung der DekaBank ein sehr starkes und auch wirksames Signal. "DerAufwertungsdruck für den Yen dürfte ausgeschaltet werden", sagteDekaBank-Experte Kristian Tödtmann. Es sei mit einer nachhaltigen Schwächung desYen zu rechnen. Der Schulterschluss der Notenbanken dürfte wirken.