Hypo Real Estate verbucht Gewinneinbruch
München (dpa) - Die verstaatlichte Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE) hat den Gewinn in ihrem Kerngeschäft in den ersten drei Monaten mehr als halbiert. Die einstige Krisenbank bleibt damit aber weiter profitabel und rechnet auch für das gesamte Jahr mit einem positiven Ergebnis, wie die HRE am Dienstag in München mitteilte.
Konzernweit war der Gewinneinbruch noch heftiger: Hier schmolz der Vorsteuergewinn von 163 auf nur noch 12 Millionen Euro zusammen. Ihr Kerngeschäft bündelt die Münchner HRE in der pbb Deutsche Pfandbriefbank. Vor Steuern schrumpfte das Ergebnis des wichtigen Teilkonzerns zwischen Januar und März von 52 auf 21 Millionen Euro. Der Auftakt 2011 sei aber durch Sondereffekte positiv beeinflusst gewesen. „Das Ergebnis des ersten Quartals liegt im Rahmen unserer Planung“, sagte HRE-Chefin Manuela Better der Mitteilung zufolge.
Die pbb soll auf Sicht wieder privatisiert werden, sofern der Bund einen Käufer für die Bank finden kann. Zum Konzern gehört auch der abzuwickelnde Teilkonzern Depfa, der die HRE in der Finanzkrise 2008 beinahe in den Abgrund gerissen hätte. Nur mit Milliardenhilfen des Staates konnte die HRE vor dem Zusammenbruch gerettet werden. Die Depfa verringerte im ersten Quartal ihre Verluste.
Belastet wurden die Zahlen der pbb zwischen Januar und März unter anderem von höheren Kosten für die Kapitalausstattung, aber auch weil die HRE ihr Engagement in von der Schuldenkrise betroffenen Euroländern reduziert hat, vor allem in Italien. Für 2012 erwartet die HRE für die ppb weiter einen Vorsteuergewinn von 100 bis 140 Millionen Euro. 2011 standen hier 188 Millionen Euro in den Büchern. Der Konzern insgesamt hatte im vergangenen Jahr rund 257 Millionen Euro verdient.
Beim Neugeschäft trat die pbb ebenfalls auf die Bremse und nahm angesichts der weiter unsicheren Lage nur neue Geschäfte von rund 800 Millionen Euro in die Bücher. Auch der Zinsüberschuss ging zurück; die Vorsorge für faule Kredite erhöhte die pbb im ersten Quartal leicht. Für die HRE ist der Auftakt das sechste Jahresviertel mit schwarzen Zahlen.
Die Rückkehr in die Gewinnzone verdankt die HRE der Gründung ihrer Bad Bank - der FMS Wertmanagement -, in die sie im Herbst 2010 Altlasten in Höhe von 173 Milliarden auslagerte. Diese Bad Bank wird die Steuerzahler in Deutschland noch über Jahre mit Milliardenkosten belasten, da viele der Kreditgeschäfte eine extrem lange Laufzeit haben und zum Teil derzeit kaum verkäuflich sind.