Hypo Real Estate verdient Geld

München (dpa) - Befreit von ihren milliardenschweren Altlasten hat die verstaatlichte Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE) im dritten Quartal in Folge schwarze Zahlen geschrieben. Vor Steuern verbuchte der Konzern zwischen April und Juni ein Plus von 53 Millionen Euro, wie die HRE mitteilte.

Bereits im ersten Viertel und im vierten Quartal 2010 hatte die Bank vor Steuern Gewinn gemacht, der wegen Sondereffekten aber teils deutlich über dem aktuellen Quartalsergebnis lag. Damit ist die in der Finanzkrise vom Staat in höchster Not gerettete Bank auf dem besten Weg, in diesem Jahr wieder profitabel zu wirtschaften und sich für eine Privatisierung in den kommenden Jahren zu rüsten. Die Sanierung der mittlerweile ausgelagerten Hinterlassenschaften der Bank dürfte die Steuerzahler aber auch künftig noch viel Geld kosten.

„Nach dem erfolgreichen Abschluss des EU-Beihilfeverfahrens konzentrieren wir uns nunmehr vollständig auf den Markt und unsere Kunden“, sagte Vorstandschefin Manuela Better. Sie will die Bank, die am Markt inzwischen unter dem Namen Deutsche Pfandbriefbank (pbb) auftritt, wieder auf Kurs bringen und soll die HRE fit für den Rückzug des Bundes machen. Der Aufsichtsrat hatte ihren Vertrag am Mittwoch um fünf Jahre verlängert. Sie habe den Umbau erfolgreich abgeschlossen, hieß es.

Better war nach dem überraschenden Abgang von Axel Wieandt im März vergangenen Jahres an die Spitze der HRE gerückt. Sie ist eine der wenigen Frauen auf dem Chefsessel eines großen deutschen Unternehmens. Die 50-Jährige ist seit 2004 bei der HRE und machte sich dort als Risikomanagerin einen Namen. In den Vorstand der Holding zog sie im Februar 2009 ein. Im vergangenen Jahr hatte sie den Neustart der Bank gemanagt, die wie keine zweite in Deutschland ein Symbol für die schwere Finanzkrise gewesen ist und mit milliardenschweren Garantien und frischem Kapital gerettet wurde.

Der Neustart der HRE war im Herbst vergangenen Jahres erfolgt. Im Oktober wurden Risikopapiere im Wert von 173 Milliarden Euro in eine „Bad Bank“ ausgelagert, für deren Verluste am Ende der Steuerzahler haftet. Bereits in den ersten Monaten bis Dezember hatte die FMS Wertmanagement Verluste von gut 3 Milliarden Euro verbucht und wird noch auf Jahre hinaus mit dem Abbau der Papiere beschäftigt sein - und könnte den Bund noch viele Milliarden Euro kosten.