Exporte treiben IfW sieht Wirtschaftsaufschwung auf „breiter Basis“
Kiel (dpa) - Die deutsche Wirtschaft bleibt nach Einschätzung des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) auf klarem Wachstumskurs. Der Aufschwung gehe auf „breiter Basis“ und mit „reichlich Schwung“ weiter, hieß es in der Konjunkturprognose des Kieler Forschungsinstituts.
Die Forscher sehen treibende Kräfte beim Konsum, bei den Exporten und den Investitionen. Sie ließen die deutsche Wirtschaft „nach und nach in die Hochkonjunktur driften“.
Allerdings geht das IfW davon aus, dass die Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im laufenden Jahr mit 1,7 Prozent etwas unter dem Vorjahreswert zurückbleiben dürfte. Dies sei mit den vielen Feiertagen zu erklären, die 2017 auf einen Werktag fallen. 2018 dürfte sich das Wachstum dann auf 2,0 Prozent verstärken.
Der Konsum der deutschen Verbraucher dürfte außerdem im laufenden Jahr mit 1,6 Prozent nicht mehr so stark wie bisher wachsen. Als Grund nannten die Experten den jüngsten Anstieg der Energiepreise. Kräftig aufwärts könnte es dagegen mit den Exporten gehen. „Die Ausfuhren werden mit 3,7 Prozent im laufenden und knapp 5 Prozent im kommenden Jahr deutlich zulegen“, hieß es.
Infolge der starken Konjunktur sei mit steigenden Preisen zu rechnen. Die Forscher rechnen in diesem und im kommenden Jahr mit einer deutlich höheren Inflationsrate von jeweils 1,8 Prozent. Sorgen bereiten den IfW-Experten die zahlreichen politischen Risiken. „Die politischen Unsicherheiten rund um den Globus bleiben beträchtlich“, hieß es. Die Gefahr eines Handelskriegs zwischen der EU und den USA schätzen die Kieler Forscher aber als eher gering ein.