IG Metall gegen Billig-Lohngruppe im Flächentarif
Düsseldorf/Frankfurt (dpa) - Die IG Metall hat sich gegen eine Billig-Lohngruppe im Flächentarifvertrag für die Metall- und Elektroindustrie ausgesprochen.
Das bestehende Entgeltsystem bilde die Produktivität, die Prozess-Stabilität und die Qualität der Branchen ab, erklärte der Leiter des IG-Metall-Bezirks Nordrhein-Westfalen, Knut Giesler, in Düsseldorf.
Zuvor hatte der Präsident des Arbeitgeberverbands Metall NRW, Arndt Kirchhoff, in der „Rheinischen Post“ den aus seiner Sicht zu hohen Einstiegslohn beklagt: „In unserer niedrigsten Tarifgruppe verdienen Ungelernte bereits mehr als 14,50 Euro die Stunde.“
Wenn hierzulande weiterhin einfache Arbeit angeboten werden solle, müsse dies auch bezahlbar sein. Das habe nichts mit prekärer Beschäftigung zu tun, sagte Kirchhoff. „Aber der Abstand zum Mindestlohn darf nicht sechs Euro betragen.“
Auch ihm sei die Differenz zwischen Mindestlohn und Tarifentgelt zu hoch, meinte Giesler. Er ziehe daraus aber eine ganz andere Schlussfolgerung: „Wir müssen den Mindestlohn anheben.“ Er sehe eher in den oberen Gehaltsgruppen Handlungsbedarf für Erhöhungen, weil die Arbeit im Zeichen der Digitalisierung zunehmend komplexer und herausfordernder werde.