IG Metall: Mehr Geld und mehr Zeit für Weiterbildung

Frankfurt/Main (dpa) - Die IG Metall will beim Thema Bildung den Druck auf Politik und Tarifpartner erhöhen. „Die Arbeitnehmer brauchen mehr Zeit und mehr Geld für die Weiterbildung“, erklärte Vorstandsmitglied Christiane Benner im Vorfeld des Jugendaktionstag an diesem Samstag (27.

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September) in Köln.

Bei den verschiedenen Bildungsangeboten müsse die Qualität erhöht und der Zugang insbesondere für Nicht-Abiturienten erleichtert werden. Die Veranstaltung sei auch als Auftakt der IG-Metall-Jugend zur Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie zu verstehen, in der die Gewerkschaft eine neuartige „Bildungsteilzeit“ mit Lohnausgleich durchsetzen will. Den Beschäftigten solle so die Chance eröffnet werden, höhere Qualifikationen zu erreichen, sagte Benner. Wichtige Zielgruppen seien sowohl die fertig Ausgebildeten als auch die rund 18,4 Prozent Beschäftigten der deutschen Kernindustrie, die bislang ohne Berufsabschluss tätig sind.

In der Mitgliederbefragung der IG Metall aus dem Jahr 2013 hatten rund 70 Prozent der Teilnehmer erklärt, dass sie für ihre berufliche Laufbahn eigentlich Weiterbildung benötigten. „Die Menschen wollen fit für die industriellen Umbrüche bleiben“, interpretierte die Gewerkschafterin. 57 Prozent beklagten fehlende Angebote in ihrem Betrieb und 55 Prozent meinten, kein Geld für eine längere Bildungsauszeit zu haben. Für 47 Prozent war nach eigener Einschätzung der hohe Arbeitsdruck hinderlich, sich fortzubilden.

Neben der tariflichen Schiene verlangt die größte deutsche Gewerkschaft ein neu zu schaffendes Weiterbildungsgesetz, das den Rahmen zu Freistellung und Finanzierung setze. Bei der geplanten Novelle des Berufsbildungsgesetzes müssten die Ausbildungsqualität erhöht und die Berufsschulen reformiert werden. „Die Berufsschulen sind in einem maroden Zustand“, klagte Benner. Zudem müssten die dualen Studiengänge in das Gesetz aufgenommen werden. Unzufrieden ist die IG Metall auch mit der Bafög-Regelung. Nötig sei eine elternunabhängige Studienunterstützung ohne Altersbegrenzung.

Zu der Kölner Veranstaltung mit Kundgebung, Demonstration und Musik-Festival werden Samstag mindestens 15 000 Teilnehmer erwartet.