Umfassende Umstrukturierungen Ikea wächst nicht mehr so schnell

Wiesbaden (dpa) - Der Möbelhändler Ikea ist im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016/2017 (31. August) nicht mehr so schnell gewachsen wie zuvor.

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Auf ihrem wichtigsten Einzelmarkt Deutschland setzten die Schweden in 53 Möbelhäusern 4,867 Milliarden Euro um, was einen Zuwachs von 2,4 Prozent bedeutete. Zuvor hatte Ikea Deutschland ein Wachstum von 7 Prozent geschafft.

Zu den leicht gestiegenen Erlösen trugen auch drei neue Einrichtungshäuser in Wuppertal, Wetzlar und Magdeburg bei, wie das Unternehmen am Dienstag in Hofheim bei Wiesbaden berichtete. Im laufenden Geschäftsjahr kommt nur die Erweiterung der Filiale in Kaarst bei Düsseldorf hinzu. Als neue Standorte in den kommenden Jahren sind Memmingen, Nürnberg und Karlsruhe geplant. Grundsätzlich hält Ikea rund 70 Märkte in Deutschland für realistisch.

Schneller als der stationäre Möbelhandel wuchs das Online-Geschäft um 30,7 Prozent auf 304 Millionen Euro. Das waren 6,3 Prozent des Umsatzes. Ikea will die verschiedenen Einkaufkanäle künftig besser vernetzen.

Auch das Geschäft in den Restaurants und mit Lebensmitteln entwickelte sich in Deutschland mit 4,1 Prozent Plus auf 230,5 Millionen Euro überdurchschnittlich. Zuletzt war darüber spekuliert worden, dass Ikea auch außerhalb seiner Märkte gastronomische Betriebe eröffnen könnte. Das Unternehmen bestätigte entsprechende Überlegungen, betonte aber gleichzeitig, dass es noch keine konkreten Pläne gebe.

Weltweit hat der Konzern trotz weiter gestiegener Umsätze weniger Gewinn gemacht. Das Unternehmen bezifferte seinen weltweiten Überschuss auf 2,5 Milliarden Euro nach 4,2 Milliarden Euro im Jahr zuvor. Die Zahlen seien wegen einer umfassenden Umstrukturierung nicht unmittelbar vergleichbar, sagte eine Sprecherin am Sitz der deutschen Ikea-Gesellschaft in Hofheim bei Wiesbaden. So sei das früher berücksichtigte Großhandelsgeschäft auf eine andere Gesellschaft innerhalb der Gruppe verlagert worden.

Der weltweite Einzelhandelsumsatz des Ikea-Konzerns war im Jahresvergleich auf bereinigter Basis um 3,8 Prozent auf 34,1 Milliarden Euro gewachsen. Das Unternehmen betreibt 355 der weltweit 403 Ikea-Häuser als Franchise-Nehmer. Dafür zahlt es Lizenzgebühren an die in den Niederlanden beheimatete INGKA Holding, was in der Vergangenheit zu Vorwürfen der Steuerumgehung geführt hatte.

Auf die Erträge habe man effektiv 24,9 Prozent oder rund 800 Millionen Euro Steuern gezahlt, teilte das Unternehmen nun für das abgelaufene Geschäftsjahr mit. Einschließlich anderer Steuern und Abgaben komme man auf eine Gesamtbelastung von 1,3 Milliarden Euro.