Immer mehr Käufe finden im Internet statt
Seit einigen Jahren wächst die Zahl der online verkauften Waren für Privatperson exponentiell. Während es laut HDE Handelsverband Deutschland im Jahr 2011 noch rund 20 Milliarden Euro Ertrag waren, so beendete die E-Commerce Branche das Kalenderjahr 2012 mit fast 30 Milliarden Euro Umsatz.
In der Zeit seit 1999 fand sogar eine Verdreißigfachung des Umsatzes statt. Für diese Entwicklung gibt es mehrere Gründe, die sowohl auf gesellschaftlicher, als auf technischer Weiterentwicklung beruhen.
Ein entscheidender Grund ist, dass Preise im Internet schlicht und ergreifend in den meisten Fällen niedriger sind als in lokalen Geschäften. Hierbei ist vor allem der Versandriese Amazon zu nennen, der bei den Suchergebnissen stets als eines der ersten drei platziert ist und bereits 2011 mit circa 3.4 Milliarden Euro mit viel Abstand die umsatzstärksten Versandhändler anführte. Grund dafür ist sicher das eigenständig erfundene Preissystem: Jedes Mal, wenn ein neues Produkt auf den Markt kommt, scannt Amazon automatisch die Preise der gesamten Konkurrenz, der Einzelhändler, der Discountermärkte und der direkten Hersteller, um anschließend einen geringeren Preis anbieten zu können. Somit sieht man in den eigentlichen Ladengeschäften immer mehr Menschen, die sich nur die Produkte selbst anschauen, sie ausprobieren (bestes Beispiel dafür sind wohl Plasma- oder LCD-Fernseher) und anschließend bei Amazon zum verbilligten Preis kaufen.
Der zweite Grund wird von der Tatsache widergespiegelt, dass heutzutage fast jeder eine Internetverbindung besitzt. Während man früher zu Modem-Zeiten noch einigen Aufwand betreiben musste, um überhaupt erst eine Verbindung herstellen zu können, reicht heutzutage der Griff zum Tablet auf der Couch und die Betätigung der Standby-Taste. Vor allem mit den heutigen DSL-Geschwindigkeiten, die bei Providern wie 1&1 bereits in den Flatrates für Telefon und Internet vorhanden sind, nimmt das Aufrufen einer aufwendig gestalteten Webpage nicht länger als ein paar Sekunden in Anspruch. Durch den WLAN-Zugriff auf den Router ist es schließlich egal, ob man mit der Spielekonsole, dem Tablet, dem Smartphone, dem Notebook oder gar dem Smart-TV Zugang zum Internet hat.
Zu guter Letzt besteht noch der Komfort als weitverbreiteter Grund für die Deutschen, Einkäufe jeglicher Art lieber online zu erledigen. Dieser Komfort lässt sich gut in zwei große Aspekte aufteilen.
Jeder kennt die Schreckensszenarien im favorisierten Modekaufhaus. Die eigene Größe ist entweder nicht vorhanden, oder man kämpft wortwörtlich um jedes Stückchen Stoff, wenn es im Angebot ist. Das Internet boomt an neuen Mode- und Lifestyle-Trends, die durch ansehnlich gestaltete Webseiten und Blogs neu modifiziert und fast jede Woche neu vermarktet werden. Da kann der Ansturm schon einmal größer werden. Nicht nur deshalb bauen die großen Modegiganten wie H&M, Zara, Mango und Co. immer mehr auf ihre Online-Shops.
Der zweite große Grund, der als erstes mit dem Begriff "Bequemlichkeit" in Verbindung gebracht wird, ist der des Möbeltransportes. Genau wie die Größen der Modeindustrie möchten die großen Möbelhäuser ihr Online-Angebot vergrößern und erweitern. Damit sollen vor allem diejenigen erreicht werden, denen es zu aufwendig ist, in einer großen Stadt ein Auto zu mieten, damit alle käuflich erworbenen Möbelstücke auch transportiert werden können. Außerdem sind bei eigenem Transport immer Benzin- und Fahrkosten einzurechnen. Vor allem bei großen Bestellungen greifen daher immer mehr Kunden zum Lieferversand, der zwar kostenintensiv, aber dafür umso bequemer ist.