Immobilienfonds der West LB: 20 000 Anleger bangen um ihr Geld
Vorwürfe gegen die Nachfolgegesellschaften der WestLB und Fondsgesellschaft Thema im Landtag.
Düsseldorf. Wer ans Erbe der WestLB denkt, meint meist das Leid der Steuerzahler, den das Finanzdesaster der Landesbank auslöste. Doch es gibt auch noch mehr als 20 000 Menschen, die von den Folgen ganz speziell betroffen sind: Anleger, die teilweise schon vor Jahrzehnten Geld in den Kauf von Immobilienfondsanteilen investierten. Fonds, die von der Immobilienanlagegesellschaft der West LB, der WestFonds, gebündelt wurden. Diese WestFonds gehört mittlerweile den Rechtsnachfolgern der WestLB: der EAA (Erste Abwicklungsanstalt) und der Portigon.
Mittlerweile scheint einiges aus dem Ruder zu laufen. Warum sonst hätte der Haushalts- und Finanzausschuss des Landtags die Sache auf seine Tagesordnung gesetzt? Um dann auch noch in der Sitzung von einem der Anlegerschützer mit dem Appell konfrontiert zu werden: „Die Anleger bedürfen dringend Ihrer Hilfe“.
In einen Immobilienfonds zahlen die Anleger ein, die Fondsmanager investieren das Geld in Grund und Boden. Das ist eine Geldanlage für Großanleger, durchaus aber auch für Kleinanleger, die von Miete und Wertentwicklung auf dem Immobilienmarkt profitieren wollen.
Die Anleger befürchten, dass die Nachfolge-Institute der WestLB die Fonds-Immobilien im Wert von rund einer Milliarde Euro kein Interesse mehr an dem Fondsvermögen haben und schnell verkaufen wollen. Und dabei auch in Kauf nehmen, dass die Objekte unter Wert verkauft werden. Entgegen früheren Sachverständigengutachten sei der Wert der Immobilien wie zum Beispiel des RWI-Hochhauses im Düsseldorfer Hafenviertel immer weiter nach unten korrigiert worden. Auch würden Anleger an Entscheidungen der Fondsgesellschaften nicht regelgerecht beteiligt.
Matthias Wargers, Vorstandssprecher der EAA, betont, dass Portigon und EAA zwar an WestFonds selbst beteiligt seien, nicht aber am Fondsvermögen. „Das gehört uns nicht“. Sei ein Investor mit den Verfahren der Fonds nicht einverstanden, stehe ihm der Rechtsweg offen. Im übrigen, so die EAA, sei eine schnelle Abwicklung von Fonds durch (übereilte) Immobilienverkäufe für die EAA weder möglich noch ökonomisch vorteilhaft.
Die Politik fürchtet ein mögliches Haftungsrisiko fürs Land. Übe man keinen Einfluss auf EAA und Portigon aus, könnten später Anleger das Land eventuell auf Schadensersatz für behauptete Verluste in Anspruch nehmen. Ralf Witzel (FDP): „Bei der Abwicklung der WestLB sind unnötige Vermögensschäden zulasten privater Anleger zu vermeiden. Alterssicherungen der Sparkassen in WestLB-Immobilien müssen werterhaltend behandelt werden.“