Gestiegene Energiepreise Inflation in Eurozone steigt deutlich stärker als erwartet

Luxemburg (dpa) - Die Inflation im Euroraum hat sich dank gestiegener Energiepreise deutlich stärker erhöht als erwartet. Die Verbraucherpreise stiegen im Mai um 1,9 Prozent zum entsprechenden Vorjahresmonat, wie das Statistikamt Eurostat in Luxemburg nach einer ersten Schätzung mitteilte.

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Das ist der höchste Stand seit April 2017. Im Vormonat hatte die Jahresinflationsrate bei 1,2 Prozent gelegen. Volkswirte hatten im Mai im Schnitt eine Rate von 1,6 Prozent erwartet.

Die aktuelle Inflation befindet sich im Zielbereich der Europäischen Zentralbank (EZB). Sie strebt auf mittlere Sicht eine Teuerung von knapp zwei Prozent an. Die Politik der Notenbank dürfte so aber noch schwieriger werden. Die Inflationsdaten sprechen auf den ersten Blick für einen Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik, die Turbulenzen an den italienischen Finanzmärkten und Anzeichen für eine Abkühlung der Konjunktur hingegen für eine vorsichtige Gangart.

Getrieben wurde der Anstieg der Verbraucherpreise vor allem von höheren Energiepreisen. Sie kletterten um 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zugelegt hat die Inflation auch, wenn schwankungsanfällige Komponenten wie Energie, Lebens- und Genussmittel ausgeklammert werden. Die sogenannte Kerninflationsrate stieg von 0,7 Prozent im Vormonat auf 1,1 Prozent im Mai. Hier war ein Anstieg von 1,0 Prozent erwartet worden.