Energie und Reisen teurer Inflation steigt im Ferienmonat April wieder an
Wiesbaden (dpa) - Höhere Preise für Energie und Urlaubsreisen haben die Inflation in Deutschland im Ferienmonat April wieder angeheizt.
Die Verbraucherpreise lagen um 2,0 Prozent über dem Vorjahresniveau, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte und damit vorläufige Daten bestätigte. Gegenüber dem Vormonat blieben die Verbraucherpreise in Europas größter Volkswirtschaft unverändert.
Nach Monaten steigender Inflationsraten hatte sich die jährliche Teuerung im März wieder etwas auf 1,6 Prozent abgeschwächt. Bei einem Wert von knapp unter 2,0 Prozent für den gesamten Euroraum spricht die Europäische Zentralbank (EZB) von Preisstabilität.
In Deutschland wurde die Teuerung im April wie seit Monaten maßgeblich durch den Preisanstieg bei Energie bestimmt. Dafür mussten Verbraucher 5,1 Prozent mehr zahlen als vor Jahresfrist. Treiber waren dabei Mineralölprodukte: Leichtes Heizöl (plus 30,1 Prozent) und Kraftstoffe (plus 10,6 Prozent) verteuerten sich sprunghaft.
Grund dafür sind aber auch die niedrigen Energiepreise im Vorjahr: Im Februar 2016 hatten die Ölpreise wegen eines globalen Überangebots einen Tiefstand erreicht. Erst Ende 2016 drehte der Trend endgültig. Daher fällt nun der Anstieg umso stärker aus. Gas verbilligte sich im April um 3,4 Prozent.
Hinzu kam ein weiterer Effekt: Weil Ostern in diesem Jahr anders als 2016 nicht im März, sondern erst im April lag, schlugen die zu dieser Zeit üblichen Preiserhöhungen bei Pauschalreisen (plus 10,5 Prozent) erst in der April-Inflation durch.
Die Nahrungsmittelpreise verteuerten sich im April zwar im Vergleich zum Vorjahr um 1,8 Prozent, aber nicht mehr so stark wie im März (plus 2,3 Prozent) und im Februar (plus 4,4 Prozent). Die Nettokaltmieten, die im Warenkorb der Statistiker ein Fünftel ausmachen, stiegen um 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.