Insolvente American Airlines schreibt Riesenverlust
Fort Worth (dpa) - Die Lage bei der insolventen Fluggesellschaft American Airlines sieht trübe aus. Im vergangenen Jahr fiel ein Verlust von 2,0 Milliarden Dollar an oder umgerechnet 1,5 Milliarden Euro - damit vervierfachte sich das Minus im Vergleich zu 2010.
Grund waren die gestiegenen Spritpreise, aber auch hohe Abschreibungen etwa auf ältere Flugzeuge. Der Großteil der Verluste fiel im Schlussquartal an, wie der Mutterkonzern AMR am späten Mittwoch berichtete. Die Gesellschaft, zu der auch die Regionalfluglinie American Eagle gehört, hatte im November Insolvenz angemeldet.
Der Betrieb geht aber weiter und das Management rechnet damit, dass ein Neustart gelingt. Immerhin stieg der Umsatz im vergangenen Jahr unter anderem durch höhere Ticketpreise um acht Prozent auf 24,0 Milliarden Dollar.
Auch andere große US-Fluglinien hatten sich schon durch eine Insolvenz gequält und schreiben heute wieder satte Gewinne. American Airlines will zum einen seine überalterte Flotte erneuern und hat darum eine Großbestellung bei Airbus und Boeing laufen. Zum anderen soll Personal abgebaut werden. 13 000 Jobs stehen auf der Kippe.
Nur wenige Stunden vor Bekanntgabe der Geschäftszahlen hatte der neue Firmenchef Tom Horton verkündet, dass zwei Spitzenmanager das Unternehmen verlassen. Zuletzt hatte der gesamte AMR-Konzern um die 88 000 Beschäftigte. American Airlines ist die Nummer drei unter den amerikanischen Fluglinien nach United Continental und Delta.
Horton will insgesamt zwei Milliarden Dollar jährlich einsparen und gleichzeitig mit weniger Leuten den Umsatz um eine Milliarde Dollar steigern. Bei dem Sanierungsplan müssen aber Gläubiger und Banken mitspielen. Zudem besteht die Gefahr, dass ein Rivale American Airlines schluckt.
Zu den Partnern von American Airlines gehört Air Berlin. Die beiden sind im Luftfahrt-Bündnis Oneworld. Air-Berlin-Passagiere fliegen zu den American-Drehkreuzen wie Miami und New York und dann innerhalb Nordamerikas weiter mit der US-Airline.