Italien muss mehr Zinsen für neue Schulden bieten
Rom/Frankfurt/Main (dpa) - Das Euro-Sorgenkind Italien muss immer mehr Zinsen für neue Schulden bieten. Am Pfingstmontag lag die Rendite bei einer Versteigerung zweijähriger Nullkupon-Anleihen bei 4,037 Prozent, wie die italienische Notenbank in Rom mitteilte.
Das sind fast 0,7 Prozentpunkte mehr als bei einer vergleichbaren Auktion am 24. April. Einen Monat zuvor hatte das Zinsniveau mit 2,35 Prozent sogar noch niedriger gelegen. Höhere Zinsen für neue Schulden stellen für die ohnehin angespannte Haushaltslage der drittgrößten Euro-Wirtschaft eine starke Belastung dar.
Unterdessen war die Nachfrage nach den zweijährigen Titeln robust, allerdings schwächer als noch im April. Dennoch gelang es, so viel Kapital wie angestrebt aufzunehmen. Insgesamt spülte die Versteigerung 3,5 Milliarden Euro in die Staatskasse. Nullkupon-Anleihen oder „Zero-Bonds“ sehen im Gegensatz zu herkömmlichen Staatspapieren keine feste Verzinsung vor. Die Rendite ergibt sich allein durch die Differenz zwischen Ankaufskurs und Nominalwert.
Neben den Zero-Bonds platzierte Italien zu Wochenbeginn zwei inflationsgeschützte Anleihen („Linker“) mit Fälligkeit 2016 und 2017. Hiermit nahm der Staat insgesamt 750 Millionen Euro ein - so viel wie maximal geplant. Die Renditen zogen ebenfalls an. Bei dem fünfjährigen Papier stieg sie von 3,88 Prozent bei einer vorherigen Auktion auf 4,60 Prozent. Die Nachfrage war jedoch robust - sie hätte ausgereicht, um mehr als das doppelte des Angebots zu bedienen. Inflationsgeschützte Anleihen bieten eine Realrendite, die sich an einem Preisindex bemisst und damit die künftige Geldentwertung berücksichtigt.