Italienische Krisenbank MPS will frisches Geld
Rom (dpa) - Nach dem missglückten Stresstest will die italienische Krisenbank Monte dei Paschi di Siena (MPS) eine Kapitalerhöhung beschließen, um sich die fehlenden Milliarden zu besorgen.
Neue Staatshilfen würden hingegen nicht in Erwägung gezogen, teilte das Institut mit. Für die Anleger an der Börse in Mailand war die Ankündigung wie Balsam auf die Wunden der vergangenen Wochen.
Der Aktienkurs der Bank, die als ältestes Institut der Welt gilt, legte am Montag bis zum Mittag um mehr als 8 Prozent zu, nachdem es in der vergangenen Woche aber weiter steil bergab gegangen war. Seit den Bankentests hatten die MPS-Aktien bis vergangenen Freitag rund 40 Prozent an Wert verloren.
Für diesen Mittwoch (5. November) ist nach MPS-Angaben eine Sitzung des Verwaltungsrats geplant, bei der der Finanzplan diskutiert und beschlossen werden soll, um die Frist der Europäischen Zentralbank (EZB) am 10. November einzuhalten.
Das traditionsreiche Geldhaus aus der Toskana braucht nach EZB-Berechnungen 2,1 Milliarden Euro frisches Kapital. Italien war mit insgesamt neun Banken das Land mit den meisten Durchfallern bei den Bankentests. Die meisten haben aber bereits die geforderten Schritte eingeleitet, um ihre Kapitallücken zu schließen.