K+S darf in der Börsen-Bundesliga bleiben: Kurs steigt
Kassel/Frankfurt/Main (dpa) - Dem Kasseler Salz- und Düngemittelhersteller K+S bleibt ein Abstieg aus der Börsen-Bundesliga erspart. Diese Entscheidung der Deutschen Börse vom Mittwochabend hat der K+S-Aktie am Donnerstag zu spürbaren Kursgewinnen verholfen.
Die Anleger reagierten erleichtert auf die Index-Entscheidung der Deutschen Börse. Die Papiere des Kasseler Konzerns legten zwischenzeitlich um rund 2,5 Prozent auf bis zu 19,48 Euro zu. Der Konzern wollte sich am Donnerstag nicht zum Dax-Verbleib äußern. Seit Wochen war darüber spekuliert worden, dass K+S seinen Platz verlieren könnte. Als mögliche Aufrücker waren der Handelsriese Metro und der Chemikalienhändler Brenntag gehandelt worden.
Die Deutsche Börse hatte am Mittwochabend aber bekanntgegeben, dass in der Börsen-Bundesliga alles beim Alten bleibt. K+S ist seit September 2008 im Dax.
Ende Juli war die K+S-Aktie auf Talfahrt gegangen, nachdem der russische Kali-Gigant Uralkali mit Signalen für niedrigere Kali-Preise den Markt erschüttert hatte. K+S senkte daraufhin die Gewinnprognose für 2013. In der Spitze verloren K+S-Aktien fast 40 Prozent. Dies hatte die Unsicherheit über den Verbleib von K+S im Dax ausgelöst. Für die Zusammensetzung des Dax ist der Marktwert aller frei gehandelten Aktien eines der Kriterien.
Im MDax und seinem kleinen Bruder SDax dagegen werden zahlreiche Plätze mit Börsenneulingen besetzt. Im Technologie-Index TecDax gibt es ebenfalls Wechsel.
Aufgenommen werden in den Index der mittelgroßen Werte die einstige Siemens-Lichttochter Osram und das Chemieunternehmen Evonik. Zudem steigt der Privatsender RTL vom SDax noch in den MDax auf. Der Sportartikelhersteller Puma, der Agrarhändler Baywa sowie der Kohlenstoffspezialist SGL Carbon werden künftig im SDax zu finden sein.
Dort werden zudem noch der Gabelstaplerhersteller Kion und Deutsche Annington als weitere Börsenneulinge aufgenommen. Herausgenommen werden im SDax die insolvente Baumarktkette Praktiker, das Spezialchemieunternehmen SKW Stahl, das Medienunternehmen Highlight Communications sowie SMT Scharf. „Damit gibt es nun keinen Index-Wert mehr im SDax, dessen Börsenwert nach Streubesitz unter 100 Millionen Euro liegt“, hebt Index-Expertin Petra von Kerssenbrock von der Commerzbank hervor.
Der auf Software im Gesundheitswesen spezialisierte Hersteller Compugroup wird außerdem Euromicron im TecDax ersetzen. Darüber hinaus zieht der Software-Anbieter Nemetschek für Süss Microtec noch in diesen Index ein.
Alle Änderungen treten am 23. September in Kraft. Vor allem für frisch an die Börse gegangene Unternehmen, aber auch für Index-Aufsteiger, sind die Überprüfungstermine der Deutschen Börse für die Dax-Indizes wichtig, da sie dadurch in den Fokus der Anleger rücken. Und all jene Fonds, die den Index exakt nachbilden, sind zudem verpflichtet, diese Anteilsscheine nun gegen die Absteiger auszutauschen. Das hat in der Regel nochmals einen positiven Einfluss auf deren Aktienkurse.