K+S profitiert von Eis und Schnee

Kassel/Frankfurt (dpa) - Der Düngemittel- und Salzproduzent K+S freut sich über den späten Wintereinbruch. „Das ist ein Wetter, das wir gerne haben“, sagte K+S-Vorstandschef Norbert Steiner am Donnerstag in Frankfurt.

Im Salzgeschäft sei allein wegen des kalten Winters ein spürbares Absatzplus zu erwarten.

Der Dax-Konzern aus Kassel rechnet nach einem Ergebnisrückgang 2012 in diesem Jahr wieder mit Zuwächsen. „Alles in allem gehen wir von einer leichten Erhöhung des Umsatzes und des operativen Ergebnisses aus“, erklärte Steiner. Er bestätigte damit die bisherige Prognose.

Im vergangenen Jahr hatte ein schwaches Salzgeschäft das operative Ergebnis schmelzen lassen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und vor Bewertungsveränderungen von Derivaten sank demnach um 10,8 Prozent auf 808,5 Millionen Euro. Der Umsatz der K+S-Gruppe ging nach dem Verkauf unter anderem der Stickstoffdüngemittelsparte auf 3,94 Milliarden Euro zurück (2011: 5,15 Milliarden Euro), bereinigt fiel der Umsatz leicht um 1,5 Prozent. Der Konzerngewinn stieg vor allem wegen des Sparten-Verkaufs um 103 Millionen auf 667,6 Millionen Euro. Der Hauptversammlung soll eine erhöhte Dividende von 1,40 (Vorjahr: 1,30) Euro vorgeschlagen werden.

Im ersten Quartal 2012 hätten Europa und Nordamerika einen „grünen Winter“ erlebt, sagte Steiner. Die Lieferungen für Auftausalz seien im vergangenen Jahr daher um rund 40 Prozent zurückgegangen. Der Umsatz in dem Geschäftsbereich sank um 13 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro.

Bei Kali und Magnesium erzielte das Unternehmen 2012 dagegen das zweitbeste Jahresergebnis überhaupt. K+S profitierte von der starken Nachfrage nach Agrarprodukten insbesondere im ersten Halbjahr und höheren Preisen im Jahresdurchschnitt für seine Produkte. Im neuen Kaliwerk im kanadischen Saskatchewan solle die Produktion Ende 2015 beginnen, sagte Steiner.

Der Vorstandschef betonte, K+S arbeite weiter an Maßnahmen zur Verbesserung des Gewässerschutzes an Werra und Weser. Rund 50 Millionen Euro wurden 2012 dafür eingesetzt, im laufenden Jahr sollen es weitere 140 Millionen Euro sein. K+S bereitet die Genehmigungsanträgen für Salzabwasserfernleitungen an die Oberweser und zur Nordsee vor. Allerdings gebe es nach wie vor keine Investitionsentscheidung, betonte der Konzernchef.

Der K+S-Chef sprach sich deutlich gegen die derzeit diskutierte Regulierung von Managergehältern aus. „Klares Nein zu diesen Plänen“, sagte er. Wenn Vertreter von Anteilseignern in den Aufsichtsräten säßen, gebe es keinen Grund, die Hauptversammlung über die Gehälter abstimmen zu lassen. „Das wäre einer der ersten Schritte, den Aufsichtsrat obsolet werden zu lassen“, warnte Steiner.