Kampf den Fälschern: Zehn-Euro-Schein erhält „Facelift“

Frankfurt/Main (dpa) - Ein neuer Zehn-Euro-Schein soll die Gemeinschaftswährung noch sicherer gegen Geldfälscher machen.

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Nach dem überarbeiteten Fünfer im Mai 2013 bringen die Notenbanken am 23. September die zweite Generation der Zehner in Umlauf. „Mit dem neuen 10-Euro-Schein wird es für die Bevölkerung leichter, die Echtheit der Noten zu überprüfen. Für die Fälscher wird es hingegen schwieriger“, sagte Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele der dpa in Frankfurt.

Zuletzt waren die Falschgeldzahlen zwar in Europa stark gestiegen, in Deutschland aber rückläufig. EZB-Direktor Yves Mersch stellte die Banknote feierlich in Frankfurt vor. Da ihr Design dem der bisherigen 10-Euro-Note ähnelt, sei der Wiedererkennungswert hoch, sagte Mersch und betonte: „Die Euro-Banknoten und -Münzen sind ein greifbares Symbol unserer Entschlossenheit, die Europäische Union in all ihrer Vielfalt zu unterstützen.“ Die Gemeinschaftswährung habe dazu beigetragen, Millionen von Europäern einander näherzubringen.

Mit der „Europa-Serie“ wollen die Notenbanken Geldfälschern einen Schritt voraus bleiben. Insgesamt schätzt die EZB die Gefahr für Verbraucher, mit einer Blüte in Kontakt zu kommen, zwar als gering ein. Doch 2013 kletterten die Falschgeldzahlen in Europa rapide. Wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Montag mitteilte, stieg das Falschgeldaufkommen um 26 Prozent. In der Eurozone hätten die Behörden 670 000 falsche Banknoten aus dem Verkehr gezogen. Die Notenbank betonte aber: „Angesichts der Tatsache, dass tagtäglich über 15 Milliarde echte Euro-Geldscheine im Umlauf sind, ist diese Zahl sehr gering.“

In Deutschland haben Geldfälscher 2013 hingegen weniger Euro-Blüten in Umlauf gebracht als im Vorjahr. Polizei, Handel und Banken zogen 39 000 gefälschte Euro-Banknoten aus dem Verkehr, wie die Bundesbank mitteilte. Das waren rund sechs Prozent weniger als 2012. Die Bundesbank bezifferte den durch die Fälschungen in Deutschland entstandenen Schaden auf 2,1 Millionen Euro.

„Wir haben eine rückläufige Entwicklung bei einem ohnehin schon niedrigen Falschgeldniveau“, sagte Bundesbank-Vorstand Thiele: „In Deutschland muss man rein rechnerisch 2000 Jahre alt werden, um einmal mit einer gefälschten Banknote in Berührung zu kommen. In Deutschland kommen fünf falsche Banknoten auf 10 000 Einwohner, im Euroraum zwanzig.“ Über die Gründe für diese Unterschiede wollen Bundesbank und EZB nicht spekulieren.

An den Sicherheitsmerkmalen der neuen „Europa-Serie“ haben Notenbankexperten seit Jahren getüftelt. Wie der überarbeitete Fünfer wird der Zehner zudem etwas dicker und schwerer als sein Vorgänger, weil er mit einem Speziallack überzogen ist. Das soll die Banknote, die häufig den Besitzer wechselt, strapazierfähiger machen. Dies senke die Kosten und schütze die Umwelt, betonte Mersch.

In den nächsten Jahren sollen in aufsteigender Reihenfolge nach und nach auch die übrigen Banknoten überarbeitet werden, Mersch kündigte den Zwanziger für 2015 an. Erhalten bleiben die Motive: Bauwerke, die es in Wirklichkeit nicht gibt.

Verbraucher müssten sich keine Sorgen machen, irgendwann auf ihren alten Scheinen sitzenzubleiben, betonte der Bankenverband am Montag: „Die "alten" Banknoten werden zwar nach und nach aus dem Verkehr gezogen, sie behalten aber weiter ihre Gültigkeit.“