Karstadt-Eigentümer René Benkos goldenes Luxusquartier in Wien

Vorzeigeprojekt des neuen Karstadt-Eigentümers vereint edles Wohnen, Arbeiten und Einkaufen.

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Wien. Der Blick geht über die Dächer Wiens, die Ausstattung ist vom Feinsten, die Lage kaum zu toppen. Der 304-Quadratmeter-Wohntraum gehört zu den 14 Penthäusern, die Immobilieninvestor und Karstadt-Käufer René Benko in seinem „Goldenen Quartier“ in Wien anbietet.

Die Wohnungen sind nach Angaben der Immobilienmakler Engel & Völkers aktuell das Teuerste, was in Österreich auf dem Markt ist: 30 000 Euro kostet der Quadratmeter. „Für die neun Millionen Euro ist aber alles bis zum Kaffeelöffel dabei“, sagte der Geschäftsführer von Benkos Signa-Holding, Christoph Stadlhuber, bei der Präsentation. Zwei Drittel der Edel-Bleiben sind verkauft.

Das „Goldene Quartier“ ist das Vorzeige-Projekt des 37-jährigen Selfmade-Millionärs Benko, der sich anschickt, Karstadt umzukrempeln. Es vereint edles Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Übernachten. „Das Quartier ist kein Einkaufszentrum, sondern ein hochwertiges Stadtquartier im Herzen Wiens“, sagt Stadl­huber.

Die Ecke galt vorher als eher dunkel und schmuddelig. In enger Kooperation mit Stadt und Denkmalamt sei aus dem Gebäudekomplex ein piekfeines Areal entstanden, das den anspruchsvollen Top-Marken die nötige „Showroom“-Größe für Schuhe aus Kroko-Leder oder bis zu 20 000 Euro teure Anzüge ermöglicht.

Seit 2008 gehören Benkos Signa-Holding die beiden vor 100 Jahren gebauten ehemaligen Bankgebäude unweit der Hofburg. 500 Millionen Euro hat sich der Karstadt-Käufer deren denkmalgerechte Renovierung kosten lassen — und dabei die Fußgängerzone rundum gleich mitgestaltet.

Das Areal mit seinen 42 000 Quadratmetern umfasst auch ein Luxus-Hotel mit 143 Zimmern, Büros auf 9500 Quadratmetern und 19 Läden für die Reichen und die Schönen. Die Vermietung war kein Problem. „Wo Prada und Louis Vuitton sind, wollen auch die anderen Topmarken hin“, sagt Stadlhuber.

Was in Wien unter Benkos Regie entstanden ist, scheint sich aber kaum als Blaupause für deutsche Karstadt-Standorte zu eignen. Zu speziell sind die Voraussetzungen: Wien ist ein Top-Ziel des Tourismus und hat zuletzt immer mehr Russen Shopping-Kurs auf die Stadt nehmen lassen. Die Stadt hatte selbst ein großes Interesse daran, den Standort für reiche Kunden weiterzuentwickeln. Und: In welcher Stadt hören und sehen Kunden, wie Pferdekutschen in der Nähe ums Eck biegen?