Keine neuen Airport-Streiks: Arbeitskampf in NRW beendet
Düsseldorf (dpa) - Der mit massiven Streiks an den NRW-Großflughäfen erbittert geführte Arbeitskampf im privaten Sicherheitsgewerbe ist beendet.
87 Prozent der Verdi-Mitglieder aus den Streikbetrieben hätten dem Vorschlag des Landesschlichters zugestimmt, teilte ein Verdi-Sprecher am Montag in Düsseldorf mit.
Die Arbeitgeber hatten den Schlichterspruch bereits rechtlich verbindlich akzeptiert. Er sieht Lohnerhöhungen für Nordrhein-Westfalen zwischen gut 9 und 23 Prozent bei einer Laufzeit von zwei Jahren vor. Der Wermutstropfen ist aus Gewerkschaftssicht ein Zeitraum von vier Monaten ohne Gehaltserhöhung.
Landesschlichter Bernhard Pollmeyer hatte den Kompromiss ausgehandelt. Pollmeyer sollte am Montag auch den Konflikt im Hamburger Sicherheitsgewerbe schlichten. Auch dort war der Flughafen massiv bestreikt worden.
Die Stundenlöhne der unteren Lohngruppe des Sicherheitspersonals werden während der zweijährigen Laufzeit um 10,4 Prozent auf 9 Euro steigen. In dieser Gruppe sei die überwiegende Zahl der 34 000 Beschäftigten.
Im Bereich der Personenkontrolle an den Flughäfen bekommen die Beschäftigten knapp 19 Prozent mehr, in der Waren- und Frachtkontrolle sind es fast 23 Prozent. Die Werksfeuerwehrleute können eine Gehaltserhöhung um mehr als 9 Prozent verbuchen.
„Durch die hohe Streikbereitschaft konnten wir eine neue Tarifpolitik in der Branche einleiten“, so Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Becker. Die Niedriglöhne der boomenden Branche seien zwar nicht beseitigt, stiegen nun aber wesentlich stärker als in anderen Branchen. Laut Verdi ist der Schlichterspruch bundesweit einer der höchsten Tarifabschlüsse der jüngeren Zeit.
In dem Arbeitskampf waren in den vergangenen Monaten die Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn immer wieder tagelang bestreikt worden. Allein in Düsseldorf fielen durch die Streiks des Sicherheitspersonals über 1000 Flüge aus, mehr als 100 000 Fluggäste waren betroffen.