Kirch-Gläubiger können auf Geld hoffen
Deutsche Bank zahlt 775 Millionen Euro plus Zinsen. Die Erben sind zufrieden.
Frankfurt. Die Deutsche Bank beendet den Dauerstreit um die Pleite des Kirch-Medienkonzerns mit einer dreistelligen Millionenzahlung. 775 Millionen Euro zuzüglich Zinsen und anderer Kosten — dem Vernehmen nach insgesamt gut 900 Millionen Euro - kostet das Frankfurter Geldhaus der Vergleich, der vor dem Oberlandesgericht (OLG) München besiegelt wurde. „Mit der heutigen Vereinbarung legen wir einen altbekannten und langjährigen Rechtsstreit bei“, ließ das Führungsduo Anshu Jain und Jürgen Fitschen gestern mitteilen. Damit seien alle Auseinandersetzungen mit dem Kirch-Lager beendet.
Die Erben haben sich zufrieden über den Vergleich geäußert. „Wir begrüßen die Einigung, auch wenn wir uns gewünscht hätten, dass Leo Kirch dies noch erlebt hätte“, kommentierte ein Sprecher gestern.
Nach der Einigung zwischen Deutscher Bank und den Kirch-Erben können auch die Gläubiger des früheren Medienkonzerns auf weiteres Geld hoffen. Nach Angaben des Insolvenzverwalters der Kirch Media, Michael Jaffé, aus dem Oktober sind noch Forderungen von rund 4,6 Milliarden Euro offen.
Zuletzt hatten die Gläubiger Ende Oktober gut 92 Millionen Euro erhalten. Insgesamt flossen in dem Insolvenzverfahren bisher 876 Millionen Euro an die Gläubiger. Ende Oktober lag die sogenannte Befriedigungsquote damit bei 19 Prozent. dpa