Henkel punktet mit Persil, Pritt und Schwarzkopf

Die zehn Top-Marken des Düsseldorfer Konzerns haben ihren Anteil am Gewinn erhöht. Der Kunde muss künftig aber mehr zahlen.

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Düsseldorf. Persil, Pritt, Schwarzkopf — für den Düsseldorfer Konzern Henkel werden seine bekannten Marken immer wichtiger. Im vergangenen Jahr machten die zehn Top-Marken unter den insgesamt gut 300 Marken des Konzerns mittlerweile 57 Prozent des Umsatzes aus (2012: 44 Prozent). „Persil ist längst nicht mehr nur eine deutsche Marke“, sagte Henkel-Chef Kaspar Rorsted bei der Präsentation der Konzernbilanz am Donnerstag. Das Waschmittel werde mittlerweile in 50 Ländern verkauft.

Am meisten Umsatz machte Henkel aber mit Schwarzkopf — allein rund zwei Milliarden Euro. Diese Konzentration auf die Topmarken will Rorsted in den nächsten Jahren sogar noch steigern. Bis 2016 sollen sie 60 Prozent des Umsatzes ausmachen.

Als weiteres Ziel soll bis dahin zudem der Gesamtumsatz auf 20 Milliarden Euro gesteigert werden. Dazu könnten auch Zukäufe beitragen. „Für solche Finanzierungen haben wir einen Spielraum von rund 4,5 Milliarden Euro“, erklärte Finanzvorstand Carsten Knobel. Man stehe nicht unter Zeitdruck, doch wenn attraktive Objekte auf den Markt kämen, „werden wir die Chance dazu nutzen“, so Knobel weiter. Aktuell seien die Preise aber sehr hoch.

Tiefer für Waschmittel und Haarspray in die Tasche greifen müssen wohl auch die Verbraucher. Trotz des harten Wettbewerbs wolle Henkel auch weiter über höhere Preise wachsen, sagte Knobel.

Kaspar Rorsted kann indes auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2013 schauen — denn Henkel verbuchte einen deutlichen Gewinn. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis des Düsseldorfer Dax-Unternehmens stieg um 7,8 Prozent auf rund 2,5 Milliarden Euro — der auf die Aktionäre entfallende Konzerngewinn verbesserte sich um 7,4 Prozent auf knapp 1,6 Milliarden Euro. „Trotz einer schwachen Entwicklung in Südeuropa haben wir unsere Ziele erreicht,“ sagte Rorsted. Zu spüren bekam der Konzern jedoch auch die Auswirkungen des starken Euros — der Gesamtumsatz ging im gleichen Zug um 0,9 Prozent auf 16,4 Milliarden Euro zurück. „Wir können aber ein organisches Wachstum verzeichnen“, bekräftigte Rorsted, dessen Jahresgehalt bei rund 6,8 Millionen Euro liegt.

Vom höheren Gewinn sollen auch die Aktionäre profitieren. Henkel zahlt 1,22 Euro je Vorzugsaktie — im Vorjahr waren es noch 0,95 Euro. Rorsted verteidigte diese Entscheidungen gestern selbstbewusst. Auf die Frage, warum die Dividende nun erhöht werde, antwortete er trocken mit seinem markanten dänischen Akzent: „Weil wir es können.“

Besorgt verfolgt Rorsted die Entwicklung in der Ukraine, denn Henkel hat dort mehrere Werke. Wichtig sei nun die Sicherheit der Mitarbeiter und nicht die Geschäftsentwicklung.