Henkel ist weiter auf Erfolgskurs

Der Düsseldorfer Konzern mit seinen weltweit 53 000 Mitarbeitern steigert seinen Umsatz und hebt die Dividende an.

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Düsseldorf. Der Henkel-Konzern reitet weiter auf der Erfolgswelle. Daran ändert auch der im Mai 2016 erfolgte Stabwechsel des zu Adidas gewechselten Dänen Kasper Rorsted zu dem Belgier Hans van Bylen nichts. Bei der Bilanz-Pressekonferenz für das Geschäftsjahr 2017 konnte van Bylen zwei Rekordwerte vermelden: Erstmals kletterte der Umsatz über die 20-Milliarden-Euro-Marke. Und auch die Dividende, die Vorstand, Aufsichtsrat und Gesellschafterausschuss der Hauptversammlung am 9. April vorschlagen werden, steigt auf den Rekordwert von 1,79 Euro je Vorzugsaktie — eine Steigerung von 17 Cent (10,5 Prozent) gegenüber 2016.

Das operative Ergebnis (Ebit) des Konzerns mit seinen drei Sparten Klebstoffe, Waschmittel und Kosmetik stieg von 3,2 Milliarden Euro im Jahr 2016 auf nun 3,5 Milliarden Euro. Wobei auch die operative Marge, die den Gewinn in Prozent vom Umsatz ausdrückt, von 16,9 auf 17,3 Prozent stieg.

Die drei Geschäftsbereiche tragen in deutlich unterschiedlichem Maß zum Erfolg bei. Ganz vorn der Bereich Klebstoffe (insbesondere die Marke Loctite), der allein 9,4 Milliarden Euro des 20-Milliarden-Umsatzes ausmacht. Und 1,7 Milliarden Euro des gesamten Ebit. Das sind 6,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Wo so viel „geklebt“ wird? Henkel-Vorstandschef van Bylen nennt vor allem drei Bereiche: Besonders stark ist das Wachstum durch Anwendungen für mobile Endgeräte. Und dann in der Industrie-Montage, vor allem auch in der Autoindustrie.

Zweitstärkster Umsatzbringer mit 6,7 Milliarden Euro ist der Waschmittelbereich mit seinem gerade 110 Jahre alt gewordenen Zugpferd Persil, aber auch anderen Erfolgsmarken wie etwa Perwoll. Hier blieb ein Gewinn von 1,2 Milliarden Euro, zu dem auch ein deutlicher Mehrverkauf von WC-Reinigern beitrug.

Kleinster Bereich mit einem Umsatz von 3,9 Milliarden Euro und einem Gewinn von 665 Millionen Euro ist die Kosmetiksparte, die bei Henkel „Beauty Care“ heißt und deren bekannteste Marke Schwarzkopf ist, die jetzt auch in den wichtigen US-Markt eingeführt wurde. In diesem Bereich habe das Wachstum unter den Erwartungen gelegen, räumte der Henkel-Chef ein. Der Wettbewerb (Unilever, Procter & Gamble oder L’Oreal) ist stark. Der Preisdruck sorgte dafür, dass die Sparte nur ein Wachstum von 0,5 Prozent auswies. Doch will Henkel gegensteuern und strebt im laufenden Jahr auch hier ein Wachstum von mindestens zwei Prozent an.

Und wofür verwendet Henkel das erwirtschaftete Geld? Natürlich müssen erst mal die weltweit 53 000 Mitarbeiter bezahlt werden, für deren Leistung sich van Bylen gestern ausdrücklich bedankte. Wobei die gut 25 Millionen Euro Bezüge des sechsköpfigen Vorstands (Gesamtbezüge van Bylen: knapp 6,5 Millionen Euro) am stärksten ins Gewicht fallen. Über die erhöhte Dividende sollen insgesamt 736 Millionen Euro an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Für Investitionen wurden im vergangenen Jahr 663 Millionen ausgegeben. Darunter ein neues Werk in Indien und eine neue Produktionsstätte in Ägypten. Für Akquisitionen (Unternehmenszukäufe) wurde zwei Milliarden Euro angelegt.