Kirch vs. Deutsche Bank geht Mitte Juni weiter

München (dpa) - Der Schadenersatzstreit zwischen den Erben von Leo Kirch und der Deutschen Bank geht Mitte Juni in eine weitere Runde.

Nach der grundsätzlichen Verurteilung der Bank zu Schadensersatz will das Oberlandesgericht (OLG) München am 13. Juni über die weiteren Schritte beraten, sagte ein Gerichtssprecher und bestätigte einen Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“. Es ist ein weiterer Zwischenschritt in dem seit Jahren tobenden Rechtsstreit.

Zu klären ist unter anderem, welche Gutachter darüber entscheiden sollen, wie hoch der entstandene Schaden tatsächlich war und wie viel Geld die Bank am Ende zahlen muss. Das OLG hatte die Bank im Dezember zu Schadenersatz für die Pleite des Medienimperiums des inzwischen verstorbenen Leo Kirch 2002 verurteilt.

Anfang 2002 hatte der damalige Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer kurz vor der Insolvenz in einem Fernsehinterview Kirchs Kreditwürdigkeit angezweifelt.

Kirch überzog die Bank in der Folge mit zahllosen Prozessen. Vor dem OLG München hatten seine Erben nun Erfolg, auch wenn noch nicht geklärt ist, wie viel die Bank am Ende wird zahlen müssen. Geklagt hatte Kirch auf rund 2 Milliarden Euro.

Die Deutsche Bank selbst versucht gegen das Urteil vorzugehen und hat beim Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe eine Nichtzulassungsbeschwerde eingelegt, die Revision hatte das OLG bei Urteilsverkündung nicht zugelassen.

Wann der BGH über die Beschwerde befindet, ist offen; mit einer raschen Entscheidung wird aber nicht gerechnet. Das OLG jedenfalls setzt sein Verfahren so oder so fort. Der Vorsitzende Richter Guido Kotschy schob seine im Herbst anstehende Pensionierung um zwei Jahre hinaus, wie ein Gerichtssprecher den „Spiegel“-Bericht bestätigte. Dazu habe jeder Richter in Bayern das Recht. Ob die Entscheidung aber mit dem Kirch-Verfahren zusammenhängt, konnte der Sprecher nicht sagen.