Kreditwürdigkeit Irlands weiter herabgestuft
London (dpa) - Trotz Milliarden-Hilfe durch den Euro- Rettungsschirm hat die Kreditwürdigkeit Irlands noch schlechtere Noten bekommen. Die Ratingagentur Fitch hat die Bonität des finanzschwachen Euro-Staats deutlich herabgestuft.
Die langfristige Bonität sinkt um drei Noten auf „BBB+“, wie Fitch am Donnerstag in London mitteilte. Fitch begründete die Herabstufung mit zusätzlichen Kosten der Bankenrettung. Zudem habe sich der Wachstumsausblick eingetrübt. Die EU hatte am Dienstag ein Notpaket von 85 Milliarden Euro für das angeschlagene Land beschlossen, im Gegenzug wollen die Iren durch rigoroses Sparen die Wirtschaft auf Kurs zu bringen.
Darüber hinaus verweist die Rating-Agentur auf hohe Kosten zur Refinanzierung irischer Staatsschulden. Hintergrund sind die hohen Zinsen, die Irland zurzeit am Markt für neue Schulden zahlen muss. Dies mindere den haushaltspolitischen Spielraum Irlands, heißt es zur Begründung. Den Ausblick für das Rating gibt die Agentur mit „stabil“ an. Dies bedeutet, dass in der nächsten Zeit keine weitere Herabstufung zu erwarten ist.
Die weltweit einflussreichsten Ratingagenturen Moody's, Standard & Poor's sowie Fitch haben Irlands Bonität in den vergangenen Monaten schrittweise herabgestuft. Je schlechter die Note, desto teurer wurde für den Inselstaat die Kreditaufnahme. Erst Ende November hatte Standard & Poor's (S&P) das Langfrist-Rating für Irland um zwei Stufen von zuvor „AA-“ auf „A“ gesenkt.
Für ihre Einstufungen verwenden die Agenturen Buchstabencodes. Die Skala beginnt beispielsweise bei Standard & Poor's und Fitch mit der Bestnote AAA (Englisch: „Triple A“). Es folgen AA, A, BBB, BB, B, CCC, CC, C. Die meisten Stufen können mit Plus- und Minuszeichen noch feiner unterteilt werden. Ab BB+ beginnt der spekulative Bereich, der auch „Ramsch“ (englisch: „Junk“) genannt wird. Die Skala reicht bis D - das bedeutet, dass ein Ausfall des Schuldners eingetreten ist.