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Kreise: Ergebnisse des Banken-Stresstests später

Frankfurt/Brüssel (dpa) - Die Ergebnisse des laufenden Banken- Stresstests werden nach Informationen aus Finanzkreisen frühestens am nächsten Mittwoch veröffentlicht. „Möglicherweise wird es aber auch Freitag“, erfuhr die Nachrichtenagentur dpa am Freitag.

Am Mittwoch treffen sich die Vertreter der nationalen Bankenaufsichtsbehörden in London, um abschließend über die Daten zu beraten. Eine Sprecherin der europäischen Bankenaufsicht EBA erklärte lediglich, der Test, der abgeschlossen sei, werde am 7. und 8. Dezember durch die EBA-Gremien gehen. „Im Anschluss an dieses Treffen kann ein Termin für die Veröffentlichung festgelegt werden“, sagte sie.

Die deutschen Banken müssten mit einer Kapitallücke von insgesamt rund zehn Milliarden Euro rechnen, hieß es in den Finanzkreisen: „Das kann noch etwas mehr werden, weniger wird es nicht.“ Diese Summe, die bereits kursierte, verteile sich auf fünf Institute: Die Commerzbank muss sich Finanzkreisen zufolge auf einen zusätzlichen Kapitalbedarf von fünf Milliarden Euro einstellen, die Deutsche Bank auf drei Milliarden Euro. Der genossenschaftlichen DZ Bank fehlen nach früheren Angaben aus Finanzkreisen 350 Millionen Euro. Kapitallücken tun sich zudem bei den Landesbanken LBBW und Nord/LB auf.

Die Commerzbank ließ auch nach einer Aufsichtsratssitzung am Freitag zunächst weiterhin offen, wie sie die drohende Kapitallücke schließen will. Der teilverstaatlichte Dax-Konzern hatte vor kurzem bekräftigt, es aus eigener Kraft stemmen zu wollen. Konzernchef Martin Blessing will einen erneuten Gang zum Staat vermeiden.

Eine Verschärfung der Kriterien, die für die europäischen Banken noch größeren Kapitalbedarf bedeutet hätte, sei vom Tisch, hieß es am Freitag in den Kreisen. Das berichtete auch das „Handelsblatt“ (Freitag). „Es wurde lange gestritten, aber am Ende hat die Mehrheit beschlossen, dass sich an der bisherigen Vorlage nichts ändert“, zitiert die Zeitung eine mit der Debatte vertraute Person.

Den Blitz-Stresstest hatte die europäische Politik beim Krisengipfel Ende Oktober vereinbart. Die europäische Bankenaufsicht EBA soll ermitteln, wie viel Geld die Banken brauchen, um auch bei diversen Krisenszenarien auf eine harte Kernkapitalquote von neun Prozent zu kommen. Je mehr Kapital eine Bank vorhält, umso mehr Verluste kann sie verkraften.

Europas Staats- und Regierungschefs hatten im Oktober beschlossen, dass sich die Geldhäuser bis nächstes Jahr rund 100 Milliarden Euro besorgen müssen. Damit sollen sie sich gegen befürchtete Ausfälle von Anleihen wappnen, falls Staaten geliehenes Geld nicht zurückzahlen.

Nach Ansicht des Bankenexperten Daniel Gros verschlimmern die Europäer mit ihren strengen Regeln die Krise und lösen neue Schocks aus. „Das hat noch mehr Leichen geschaffen und die Atmosphäre vergiftet“, sagte der Leiter des Centre for European Policy Studies (CEPS) der Nachrichtenagentur dpa in Brüssel. Im schlimmsten Fall könnten einige größere Banken zusammenbrechen - vor allem in hoch verschuldeten Staaten wie Griechenland, die nur mit Mühe ihre Geldhäuser stützen könnten. „Die Banken könnten schon sterben, bevor das Geld vom Staat ankommt“, sagte Gros.

Der Volkswirt kritisiert die Entscheidung der Europäer, für die Banken allenfalls nationale Garantien der Staaten zu geben, aber keine europäischen. „Man hätte einen EU-Topf bereitstellen sollen mit europäischen Geld“, sagte Gros. Nun sei die Europäische Zentralbank (EZB) zum Handeln gezwungen, um die Liquiditätsklemme der Geldhäuser zu lösen.