Künftiger RWE-Chef Terium kündigt Sparkurs an
Essen/Düsseldorf (dpa) - Der neue RWE-Chef Peter Terium bereitet die Mitarbeiter des Essener Energiekonzerns auf einen harten Sparkurs vor.
„Durch den Kernenergieausstieg kommt weniger Geld in die Kasse, außerdem belasten uns ungünstige Gasverträge und die Brennelementesteuer“, sagte Terium den Zeitungen der Essener „WAZ“-Gruppe (Mittwoch). RWE müsse zudem Schulden tilgen, weil der Konzern in den vergangenen Jahren Milliarden in neue Kraftwerke investiert habe. „Deshalb müssen wir sparen und effizienter werden.“ Terium übernimmt an diesem Sonntag von Jürgen Großmann den Vorstandsvorsitz beim Essener Energieriesen.
Beim Umbau des Konzerns könnten auch Teile der Verwaltung ins Ausland verlegt werden. „Andere große Konzerne haben Bereiche wie die Lohnbuchhaltung und Rechnungswesen längst nach Osteuropa verlagert“, sagte Terium. Der Manager schloss betriebsbedingte Kündigungen beim geplanten Personalabbau nicht aus. „Grundsätzlich kann ich leider überhaupt nichts ausschließen“, sagte er. Auf Dauer werde RWE „mit weniger Mitarbeitern auskommen müssen“.
Der „Rheinischen Post“ (Mittwoch) sagte Terium, dass allein durch den Ausstieg aus der Kernkraft fast 3000 Arbeitsplätze entfielen. Ein weiteres Problem sei das Tarifgefüge im Konzern. „Dadurch sind wir in einigen Bereichen teurer, als wir es uns heute noch leisten können.“ RWE schaue sich gerade verschiedene Projekte zur Effizienzsteigerung an. „Mitarbeiter müssen geografisch und funktional flexibler werden“, forderte Terium. „Wer seinen Arbeitsplatz in Biblis verliert, könnte doch zum Beispiel in Niederaußem anfangen.“ Bei der Vorlage der Halbjahres-Bilanz am 14. August will Terium nach Angaben der Zeitung Details nennen.