Leck in Alaska-Pipeline lässt Ölpreise klettern
New York/London (dpa) - Ein Leck in einer wichtigen Öl-Pipeline in Alaska hat am Montag die Preise für Rohöl auf den Weltmärkten kräftig in die Höhe schießen lassen. Gleichzeitig fiel die Aktie des britischen Ölkonzerns BP deutlich um mehr als zwei Prozent.
Die Pipeline wird von einer BP-Tochter, der Alyeska Pipeline Service Company, betrieben. Sie musste die Leitung wegen des Lecks schließen.
So kostete ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Februar am späten Nachmittag 89,29 US-Dollar. Das waren 1,26 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der Nordseesorte Brent stieg um 2,02 Dollar auf 95,35 Dollar.
Die Verantwortlichen seien Tag und Nacht damit beschäftigt, das Leck abzudichten und die Pipeline wieder in Gang zu bringen, teilte die BP-Tochter mit. Schäden für Menschen oder die Umwelt habe es nach ersten Erkenntnissen nicht gegeben.
Britische Medien werteten die bereits am Wochenende notwendig gewordene Schließung am Montag als weiteren Rückschlag für BP auf dem Weg zur wirtschaftlichen Erholung nach der Öl-Katastrophe im Golf von Mexiko. Die Pipeline transportiert den Angaben zufolge 15 Prozent der US-Erdölförderung.
Das Trans Alaska Pipeline System (TAPS) ist mit einer Länge von 800 Meilen eine der größten Ölpipelines der Welt. Es verbindet das Fördergebiet um Prudhoe Bay mit dem am nördlichsten gelegenen eisfreien Hafen Nordamerikas, Valdez.
Hinzu kommt aus Sicht der Commerzbank, dass am vergangenen Freitag ein Ölsandprojekt in der kanadischen Provinz Alberta wegen eines Feuers die Produktion vorübergehend einstellen musste. Dieses Projekt stelle sechs Prozent der kanadischen Ölexporte, die wiederum nahezu ausschließlich in die USA gingen.