Lichtblick im Maschinenbau: Auftragsbücher füllen sich
Frankfurt/Main (dpa) - Hoffnungsschimmer im Maschinenbau: Erstmals in diesem Jahr sind bei der deutschen Schlüsselindustrie wieder mehr Aufträge eingegangen als im Vorjahresmonat, wie der Branchenverband VDMA am Montag in Frankfurt mitteilte.
Die Bestellungen übertrafen im April das Vorjahresergebnis um real acht Prozent. Das Inlandsgeschäft stieg um sechs Prozent, das Auslandsgeschäft um zehn Prozent. „Das ist endlich ein Plus nach einem eher enttäuschenden ersten Quartal“, sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. „Es ist zwar noch zu früh, von einer Trendwende zu sprechen, aber es ist ein gutes Signal“.
„Insbesondere die Auslandsnachfrage lässt hoffen, dass die Maschinenbaukunden ihre Kaufzurückhaltung bald aufgeben“, sagte Wiechers. Die Bestellungen aus dem Euro-Raum legten im April vor allem dank eines Großauftrages kräftig um 17 Prozent zu. Die Aufträge aus Ländern außerhalb des gemeinsamen Währungsraumes zogen um 8 Prozent an.
In dem von kurzfristigen Schwankungen weniger beeinflussten Dreimonatsvergleich Februar bis April 2013 gingen ein Prozent mehr Bestellungen als im Vorjahreszeitraum ein. Die Inlandsaufträge lagen bei minus drei Prozent, die Auslandsorders bei plus drei Prozent.
Bei Exporten und Produktion machte sich die schwache Nachfrage der ersten drei Monate deutlich bemerkbar. Die Produktion lag vorläufigen Zahlen zufolge von Januar bis März um 7,2 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Die Ausfuhren gingen um knapp 6 Prozent zurück.
„Nahezu alle Märkte befinden sich im Sinkflug“, sagte Wiechers. In den kommenden Monaten hofft die Branche auf Impulse vor allem aus China und den USA. Sorge bereitet den Maschinenbauern daher der Handelskonflikt der EU mit Peking. Der VDMA hofft auf eine baldige Lösung am Verhandlungstisch.
Trotz des enttäuschenden Jahresstarts bewege sich die Beschäftigung in der Branche mit 981 000 Mitarbeitern Ende Februar weiter auf konstant hohem Niveau, sagte Wiechers. Ende 2012 beschäftigten die Maschinenbauer 978 000 Menschen.