Boeings „Dreamliner“ muss wieder am Boden bleiben

Tokio (dpa) - Boeings Vorzeigeflieger „Dreamliner“ scheint vom Pech verfolgt zu sein.

Nachdem die japanischen Fluggesellschaften All Nippon Airways und Japan Airlines erst am Samstag den regulären Betrieb wieder aufgenommen hatten, fiel schon am Sonntag einer der Langstreckenflieger erneut aus.

Wie die Nachrichtenagentur Kyodo berichtete, funktionierte ein Luftdrucksensor nicht richtig. Japan Airlines habe daraufhin entschieden, den 787 „Dreamliner“ durch eine ältere 767 zu ersetzen. Der betroffene Flug von Peking nach Tokio sei mit einer Stunde Verspätung gestartet.

Japan Airlines geht dem Kyodo-Bericht zufolge davon aus, dass eine falsch ausgeführte Reparatur des Batteriesystems durch Boeing zu dem Problem geführt habe. Demnach hätten Techniker beim Umbau versehentlich zwei kleine Löcher in jenem Metallgehäuse zugeklebt, welches aus Sicherheitsgründen nun die Batterie umschließt.

Das habe dazu geführt, dass der verbaute Sensor einen unterschiedlichen Luftdruck innerhalb und außerhalb des Gehäuses angezeigt habe. Die Löcher, so hieß es weiter, dienten der Luftzirkulation und sollten vor einer Überhitzung der Batterie schützen.

Die japanischen Gesellschaften gehören zu den Hauptkunden des „Dreamliner“. Sie hatten monatelang auf das neue Flugzeug verzichten müssen, nachdem Mitte Januar ein Flugverbot verhängt worden war.

Grund waren ein Feuer und ein Schmorbrand in den Batterien von zwei Jets. Daraufhin hatte Boeing das Batteriedesign überarbeitet und unter anderem ein feuersicheres Metallgehäuse nachgerüstet. Der „Dreamliner“ wird aus leichten Verbundwerkstoffen hergestellt und verbraucht dadurch vergleichsweise wenig Sprit. Er kann deshalb auch lange Strecken fliegen.