Linde rechnet mittelfristig mit einem Ende der Dollar-Schwäche
Frankfurt/Main (dpa) - Der Industriegase-Spezialist Linde setzt auf ein Ende der Belastungen durch die Stärke des Euro in den kommenden Jahren.
„Mittelfristig gehe ich davon aus, dass im Dollarraum die Zinsen steigen werden - dann wird auch die US-Devise wieder höher bewertet“, sagte Finanzvorstand Georg Denoke der „Börsen-Zeitung“. Dies würde er sich wünschen, damit der starke Euro nicht mehr so stark wie 2013 und auch zum Auftakt des laufenden Jahres auf den Umsatz und das Ergebnis drücken.
Der Euro-Höhenflug hilft Linde im Gegenzug ein wenig beim Schuldenabbau. Da das Unternehmen seine internationalen Geschäfte oder Übernahmen zum Teil in Landeswährungen refinanziert, fiel die Schuldenlast im vergangenen Jahr allein aus Umrechnungseffekten um rund 200 Millionen Euro. In diesem Jahr wird der starke Euro laut Denoke die Verbindlichkeiten aber nicht so stark drücken.
Wegen der anhaltenden Euro-Stärke mehrten sich zuletzt die Rufe und Forderungen aus der Politik, die europäische Gemeinschaftswährung zu schwächen, um damit wiederum die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Vor allem die stark vom Export abhängigen Unternehmen kämpften zuletzt mit teils heftigen Umrechnungsverlusten. Bei Linde kostete der starke Euro fast sechs Prozentpunkte beim Umsatzplus. Umgerechnet sind das rund 230 Millionen Euro beim Wachstum. Zudem ging der operative Gewinn deswegen um 2,7 Prozent zurück, anstatt leicht zuzulegen.