Fahndung in den frühen Morgenstunden: Hubschraubereinsatz in Remscheid: Versuchter Brandanschlag auf Hagener Polizeipräsidentin?
EILMELDUNG
Fahndung in den frühen Morgenstunden: Hubschraubereinsatz in Remscheid: Versuchter Brandanschlag auf Hagener Polizeipräsidentin?

Lokführer wollen am Mittwoch über Streiks informieren

Berlin (dpa) - Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) will an diesem Mittwoch Details zu den geplanten Streikaktionen bekanntgeben. An diesem Tag ist eine Protestveranstaltung mit rund 1000 Lokführern in einem Berliner Hotel geplant.

Dabei werde es „nähere Informationen zu Streiks geben“, teilte die GDL am Dienstag mit. In dem Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn sowie deren Wettbewerbern im regionalen Personen- sowie im Güterverkehr verlangt die GDL einen bundesweiten Flächentarifvertrag nur für Lokführer.

Der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky widersprach Vorwürfen, seine Gewerkschaft verweigere sich Gesprächen. Die GDL sei „an jedem Wochentag und zu jeder Uhrzeit bereit, an lösungsorientierten Gesprächen teilzunehmen. Man muss uns nur einladen.“ Es bleibe aber bei den Anfang Februar beschlossenen Arbeitskampfmaßnahmen, weil die Arbeitgeberseite kein „verhandlungsfähiges Angebot“ vorgelegt habe.

Die Deutsche Bahn erkannte in Weselskys Äußerung gleichwohl die Bereitschaft zur Wiederaufnahme von Verhandlungen. „Wir nehmen erfreut zur Kenntnis, dass die GDL nach unseren Gesprächsangeboten bereit ist, mit uns weiter zu verhandeln“, sagte eine Bahnsprecherin in Berlin. „Wir nehmen das Signal gerne auf und werden Herrn Weselsky unverzüglich Terminvorschläge machen, um die Verhandlungen über einen Flächentarifvertrag für Lokomotivführer fortzusetzen und zu einem Ergebnis zu bringen.“

Die GDL hatte die Verhandlungen mit der Deutschen Bahn und mit einer Gruppe von sechs Wettbewerbern im regionalen Personenverkehr für gescheitert erklärt. Mit sechs anderen Unternehmen des Schienengüterverkehrs ist die GDL noch im Gespräch. Weselsky wies das bisherige Angebot der Bahn abermals als unzureichend zurück.

Die genannte Einkommenserhöhung um fünf Prozent bei 29 Monaten Vertragslaufzeit entspreche auf zwölf Monate umgerechnet lediglich 1,9 Prozent. Dafür wolle die Bahn aber von 2012 an eine Stunde Mehrarbeit ohne Lohnausgleich, meinte Weselsky. Weiterhin fehle auch ein Angebot zum Schutz von Lokführern vor Verlust ihres Arbeitsplatzes, wenn sie aus gesundheitlichen Gründen keine Züge mehr steuern können.

Die weitaus größere Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG hatte sich in einer Schlichtung mit der Bahn und wichtigen Konkurrenten des regionalen Personenverkehrs auf einen Branchentarifvertrag verständigt. Etwa drei Viertel der 26 000 deutschen Lokführer sind aber bei der GDL organisiert.