Lufthansa Cargo plant internationales Frachtbündnis
Frankfurt/Main (dpa) - Lufthansa plant ein Frachtbündnis mit anderen Fluggesellschaften nach dem Vorbild der Star Alliance im Passagiergeschäft.
„Wir wollen mit Partnern zusammenarbeiten, die uns Zugang zu neuen Märkten und zusätzliche Verbindungen eröffnen“, sagte Lufthansa Cargo-Chef Karl Ulrich Garnadt der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Von großartigen Wachstumsplänen hat sich das Unternehmen fürs Erste verabschiedet: Zwei neue Boeing-Frachter , die noch in diesem Jahr ausgeliefert werden, sollen die Flotte nicht erweitern, sondern lediglich ältere Flugzeuge ersetzen.
Namen möglicher Bündnispartner nannte Garnadt noch nicht. „Bis Mitte 2014 wollen wir entscheiden, mit wem wir starten.“ Die geplante Allianz solle Vorteile für die Fluggesellschaften und ihre Kunden bieten, die dann aus mehr Zielen und Verbindungen auswählen könnten. Andererseits soll das Bündnis dazu führen, dass die Maschinen besser ausgelastet werden. Geplant sind dem Manager zufolge eine gemeinsame Vermarktung der Kapazitäten, einheitliche Qualitätsstandards und aufeinander abgestimmte Datensysteme.
Lufthansa Cargo spricht laut Garnadt bereits seit Ende 2011 mit möglichen Partnern außerhalb Europas. Mit zwei Gesellschaften habe das Unternehmen gute Fortschritte erzielt. Hat die Zusammenarbeit Erfolg, sei nach dem geplanten Start 2014 eine Erweiterung um zusätzliche Gesellschaften denkbar.
Die „Star Alliance“ entstand 1997 durch die Ausdehnung der Zusammenarbeit von Lufthansa und United Airlines auf weitere Fluglinien und umfasst mittlerweile 28 Gesellschaften. Sie ist damit die größte Luftfahrtallianz der Welt.
Die Luftfrachtbranche kämpft seit Jahren mit Überkapazitäten. Seit 2011 wächst das Frachtaufkommen nicht mehr, die Preise sind unter Druck, und viele Gesellschaften schreiben rote Zahlen.