Lufthansa-Chef: Nein zur neuen Münchner Startbahn ist kurzsichtig
Frankfurt/München (dpa) - Lufthansa-Chef Christoph Franz hält das Nein der Münchner zur dritten Flughafen-Startbahn für kurzsichtig und „auch etwas arrogant“.
„Flughafeninfrastruktur ist keine Entscheidung, die uns jetzt betrifft, sondern die Generationen nach uns“, sagte Franz im Interview des Nachrichtenmagazins „Focus“. Die Airports hätten eine wirtschaftliche Bedeutung weit über die Region hinaus. „Wie können da einige wenige sagen, wir verzichten auf dieses zusätzliche Wachstum für viele andere?“
Bei einem Bürgerentscheid vor einer Woche in München hatte eine Mehrheit das Milliardenprojekt abgelehnt. Die bayerische Staatsregierung will dennoch an den Planungen festhalten.
Auch Lufthansa-Chef Franz geht davon aus, dass die dritte Startbahn „nicht für immer vom Tisch ist“ und in ein paar Jahren wieder auf die Tagesordnung kommen werde, „sobald die zunehmenden Kapazitätsengpässe und die Vorteile des Ausbaus sichtbarer werden“. Die Ablehnung werde längerfristig für die Region und die dortigen Unternehmen mehr Nachteile haben als für Lufthansa, sagte Franz dem „Focus“. Sein Unternehmen werde somit an anderen Standorten wachsen. „Wir fliegen dann von Frankfurt, Zürich oder Wien.“