Mary Barra: Die Frau mit Benzin im Blut
Mary Barra ist die neue Chefin von General Motors. Sie soll den Wandel vorantreiben.
Detroit. Es ist nur ein Satz, den Mary Barra bei ihrem ersten Auftritt nach ihrer Berufung zur neuen GM-Chefin über sich selbst sagt. „Ich fühle mich geehrt, hier zu stehen“, erzählt die bisherige Produktionsleiterin auf der Bühne im Russell Industrial Center, wo sie zur Auto Show in Detroit den Pick-up-Truck GMC Canyon vorstellt. Den Rest der Zeit spricht sie darüber, wie stolz sie auf ihr Team sei und wie wichtig sie die Kunden nehme. Vor allem aber spricht sie über das Auto.
Mary Barra (52) hat Benzin im Blut. Sie hat bei General Motors von der Pieke auf gelernt. Nun soll sie den Wandel im Unternehmen vorantreiben. Sie soll dafür sorgen, dass die Opel-Mutter GM nicht mehr in den gleichen Trott zurückfällt, der vor fünf Jahren in die Beinahepleite führte: in eine Mischung aus mittelmäßigen Autos, überbordenden Kosten und Ignoranz gegenüber der Konkurrenz.
Unter Barra lernten die Teams in den verschiedenen Ländern und bei den verschiedenen Marken stärker zusammenzuarbeiten. Heraus kamen bessere Autos, die nach langer Zeit sogar wieder Preise für Design und Qualität abräumten. „Es ist eine aufregende Zeit bei der heutigen GM“, sagte Barra bei ihrer Ernennung.
Sie startete als Werksstudentin, machte zunächst ihren Abschluss als Elektroingenieurin und später als Betriebswirtin. Sie arbeitete sich rasch hoch, wurde Leiterin des Detroiter Werks Hamtramck und Personalchefin. 2011 übertrug ihr ihr Vorgänger Dan Akerson die Verantwortung für die Entwicklung neuer Autos, später auch für den Einkauf.
Schon vor ihrer Beförderung zur GM-Chefin schaffte es Barra in die Liste der 100 mächtigsten Frauen der Welt des US-Magazins „Forbes“ — und landete mit Platz 35 vor US-Schauspielerin Angelina Jolie und der britischen Queen Elizabeth II.