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Mehr Beinfreiheit für Passagiere

Fliegen: Die Lufthansa rüstet 180 Maschinen mit neuen Sitzen aus.

Frankfurt. Mehr Passagiere pro Flieger — aber trotzdem mehr Beinfreiheit: Diesen Spagat versucht die Deutsche Lufthansa auf den Strecken quer durch Europa. Möglich wird dies durch neue Sitze, die deutlich schlanker gebaut sind als die bisher genutzten, wie das Unternehmen bei der Präsentation der neuen Europakabine mitteilte.

In mehr als 180 Maschinen werden nun binnen eines Jahres 32 000 neue Sitze eingebaut. Je nach Modell werden ein bis zwei Reihen pro Flugzeug ergänzt. Insgesamt erhöht sich das Angebot mit dieser Maßnahme um 2000 Sitzplätze — das entspricht in etwa der Kapazität von zwölf Airbus A320.

„Mit den neuen Sitzen, der komplett überarbeiteten Kabine und dem verbesserten Bordservice setzen wir neue Maßstäbe im Europaverkehr“, sagte Passage-Vorstand Thierry Antinori. Für die Passagiere bedeute der Umbau vier Zentimeter mehr Beinfreiheit. Die als Handgepäck zulässigen Trolleys passen künftig unter den Vordersitz. Insgesamt werden 170 Millionen Euro in die Modernisierung investiert.

Lufthansa hatte in den vergangenen Jahren im Europaverkehr stark unter der zunehmenden Konkurrenz der Billigflieger zu kämpfen, die traditionell auf eine enge Bestuhlung setzen. Lufthansa versucht unter anderem mit 99-Euro-Tickets für den Hin- und Rückflug der Konkurrenz Paroli zu bieten. Trotzdem will die Airline ein Premium-Anbieter bleiben.

Neu bei der Lufthansa ist auch eine bessere gastronomische Versorgung an Bord. So soll es auch auf innerdeutschen Strecken künftig wieder kleine Snacks wie Müsliriegel geben. Warme Mahlzeiten soll es bereits auf Strecken mit einer Flugzeit ab 121 Minuten geben (bisher 151 Minuten).

Das niedrigere Gewicht der neuen Sitze soll auch den Verbrauch an Treibstoff senken — bei dem Airbus A319 etwa um 4,3 Prozent pro Passagier. Die früheren Sitzplätze wogen 15,1 Kilogramm, die neuen aus Aluminium und Leder dagegen 10,87 Kilogramm. dpa/Red