Mehr Buchungen bei Thomas Cook und Neckermann
Cottbus (dpa) - Die ungebremste Reiselust der deutschen Urlauber beschert Thomas Cook und Neckermann mehr Buchungen als im Vorjahr.
Im Mai liegen die Zahlen vier Prozent über denen des Vorjahres, wie Peter Fankhauser, Vorstandsvorsitzender der Thomas Cook AG, bei der Vorstellung der Winterkataloge 2011/1012 am Montag in Cottbus sagte. Selbst für das krisengeschüttelte Griechenland melden die Veranstalter starken Zuwachs. Die Buchungszahlen näherten sich wieder dem Vorkrisen-Niveau von 2009 an, sagte Fankhauser. Die Deutschen ließen sich von Krisen und Katastrophen nicht vom Reisen abhalten, sie buchten höchstens um.
Durch den Kauf von Öger Tours vor einem Jahr profitiert die Thomas Cook AG sogar von den Unruhen in Nordafrika. Denn Reisen in die Türkei, das Kerngeschäft von Öger, werden seitdem noch besser gebucht. Deshalb soll sich Öger noch stärker auf seinen Markenkern konzentrieren, sagte Fankhauser. Auch Reisen in arabische Länder sollen ausgebaut werden. Dagegen soll Öger die Fernreisen an Thomas Cook und Neckermann abgeben.
Wie zuvor bereits andere große Reiseveranstalter erhöhen Thomas Cook und Neckermann für die kommende Wintersaison ihre Preise. Für Reisen auf der Nah- und Mittelstrecke bezahlen Urlauber zwei Prozent mehr, Fernziele werden fünf Prozent teurer. Die Gründe dafür seien die gestiegenen Flugkosten und die Luftverkehrsabgabe, sagte Fankhauser. Die Preise für Auto- und Individualreisen bleiben auf dem Niveau des Vorjahrs.
Besonders stark verteuern sich Thailand mit plus neun Prozent und die Malediven mit plus acht Prozent. Die Türkei, in diesem Sommer hinter Spanien zweitbeliebtestes Ziel bei Thomas Cook und Neckermann, wird sechs Prozent teurer. In den Revolutionsländern Ägypten und Tunesien können Urlauber dagegen weiterhin Schnäppchen machen. Pauschalreisen nach Tunesien werden ein Prozent günstiger, in Ägypten sinken die Preise um drei Prozent.
Beide Länder hätten gute Aussichten aufein baldiges touristisches Comeback, sagte Fankhauser - auch dank ihrer momentanen Billigpreise. Für den kommenden Winter haben Thomas Cook und Neckermann allerdings ihr Angebot in den beiden Ländern auf rund 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr zusammengestrichen.
Gegen Konkurrenten will sich Thomas Cook laut Fankhauser künftig weniger über den Preis als über individualisierte Angebote durchsetzen. „Für exklusive Produkte sind die Urlauber bereit, mehr Geld auszugeben“, sagte Fankhauser. Die Profitabilität sei ihm wichtiger als Marktanteile.