Metall- und Elektroindustrie vor regionalen Warnstreiks
Düsseldorf (dpa) - Auf die Metall- und Elektroindustrie rollt ab Donnerstag eine immer größere Warnstreikwelle zu. Nach Baden-Württemberg lehnte auch die IG Metall in Nordrhein-Westfalen ein erstes Angebot der Arbeitgeber als „völlig unzureichend“ ab und rief zu Arbeitsniederlegungen auf.
„Was die Arbeitgeber heute vorgelegt haben, ist schlicht zu wenig“, sagte IG Metall-Bezirksleiter Knut Giesler. „Unsere Antwort heißt deshalb Warnstreik.“
Die Arbeitgeber hatten bei den Düsseldorfer Verhandlungen - wie zuvor schon im Südwesten - 2,2 Prozent mehr Geld angeboten bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten. Der Verhandlungsführer des Arbeitgeberverbandes Metall NRW, Arndt Kirchhoff, sagte, angesichts der unsicheren Aussichten für die weitere wirtschaftliche Entwicklung sei das Angebot „sehr fair“. Es bedeute einen erneuten spürbaren Kaufkraft-Zuwachs für die Mitarbeiter.
Die IG Metall fordert für die Beschäftigten der Branche 5,5 Prozent mehr Geld, eine flexiblere Altersteilzeit sowie eine tarifliche Bildungszeit.
IG Metall-Bezirksleiter Giesler kritisierte vor allem die Haltung der Arbeitgeber bei den Themen Altersteilzeit und Weiterbildung. Nach den Vorstellungen der Arbeitgeber solle die Altersteilzeit halbiert und auf besonders Belastete reduziert werden. Die Forderung nach Bildungsteilzeit wiesen sie ganz zurück. Die Schlüsselbranche hat bundesweit 3,7 Millionen Arbeitnehmer.
Die Gewerkschaft rief die Arbeitnehmer in NRW zu Arbeitsniederlegungen ab Donnerstag auf. Erste Aktionen würden unter anderem bereits um 0.00 Uhr beim Röhrenhersteller Benteler in Paderborn erwartet, hieß es bei der IG Metall. Auch auf die Metall-Unternehmen im Südwesten kommen von Donnerstag an Warnstreiks zu. Betroffen seien unter anderem die Daimler-Werke in Sindelfingen, Gaggenau und Mannheim sowie die Zulieferer Bosch in Bühl und Kolbenschmidt in Neckarsulm, teilte die IG Metall in Stuttgart mit.