Metro schockt Börse mit Gewinnwarnung

Das bisher schwache Weihnachtsgeschäft bremst den Handelsriesen aus.

Düsseldorf. Mitten im Weihnachtsgeschäft schockiert der größte deutsche Handelskonzern Metro die Börse mit einer Gewinnwarnung: Vor dem Hintergrund der zunehmend spürbaren Folgen der Schuldenkrise und des schwach angelaufenen Weihnachtsgeschäftes schraubte das Unternehmen seine Erwartungen bei Umsatz und Gewinn für 2011 herunter.

Sollte sich die Entwicklung so fortsetzen, gehe Metro davon aus, dass sowohl die Erlöse wie auch das Ergebnis vor Zinsen und Steuern leicht unterhalb des Vorjahresniveaus von 67,3 Milliarden bzw. 2,4 Milliarden Euro liegen werde, teilte Metro mit. Die Nachricht ließ die Aktie um gut 13 Prozent abstürzen.

Noch bei der Vorlage der Quartalszahlen Anfang November war der Handelsriese, hinter der französischen Carrefour und der britischen Tesco die Nummer drei in Europa, davon ausgegangen, dass das Geschäft am Jahresende durch die schwache Entwicklung im Vorjahr übertroffen werden könne.

„Der Start ins Weihnachtsgeschäft blieb bisher aber deutlich hinter den Vorjahreswerten zurück“, erklärte der scheidende Vorstandschef Eckhard Cordes. In vielen Ländern Europas seien die Kunden infolge der sich verschärfenden Schuldenkrise, hoher Arbeitslosigkeit und der beschlossenen Sparprogramme stark verunsichert. Die Kaufzurückhaltung spüre Metro über alle Verkaufslinien hinweg, betonte Cordes.

Von den Einbußen im Weihnachtsgeschäft sind laut Metro, die mehr als 280 000 Mitarbeiter beschäftigt und in 33 Ländern tätig ist, vor allem Produkte der Unterhaltungselektronik und aus dem Textilbereich betroffen.

Keine Auswirkungen hätte die Revision der Jahresprognosen auf den laufenden Verkaufprozess des Kaufhofs, hieß es am Dienstag.