Wirtschaft Metro wartet auf den Weihnachtsendspurt

Düsseldorf (dpa) - Gut eine Woche vor Weihnachten wartet der Handelsriese Metro noch auf den großen Weihnachtsendspurt.

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Konzernchef Olaf Koch sagte am Dienstag in Düsseldorf, das Geschäft vor dem Fest liege bislang „auf Erwartungsniveau“. Doch bestätige sich auch in diesem Jahr der Trend, dass Geschenke immer häufiger erst unmittelbar vor Weihnachten oder sogar nach den Festtagen gekauft würden. „Etwa 70 Prozent des Volumens stehen noch vor uns“, prognostizierte der Manager. Auch der Online-Anteil im Weihnachtsgeschäft werde voraussichtlich erneut ansteigen.

In den Wochen rund um Weihnachten fahren die Metro-Großmärkte, die konzerneigenen Elektronikketten Media Markt und Saturn sowie die Real-Supermärkte einen Großteil ihres Gewinns und Umsatzes ein. Der Handelsverband HDE hatte zuletzt gemeldet, dass das Weihnachtsgeschäft nach einem zögerlichen Start langsam an Fahrt gewinne.

Der Verkauf der Warenhaustochter Galeria Kaufhof polierte im Geschäftsjahr 2014/15 (Ende September) den Gewinn des Handelskonzerns auf. Er kletterte unter dem Strich von 127 Millionen auf 672 Millionen Euro. Den dadurch gewonnen zusätzlichen Spielraum will der Konzern nutzen, um nach Jahren des Schrumpfens durchzustarten.

Die Phase der Konsolidierung sei weitestgehend abgeschlossen, sagte Koch. Nun gehe es darum, die Bedürfnisse der Kunden noch stärker ins den Fokus zu nehmen. „Dazu werden wir zahlreiche Märkte unserer Vertriebslinien weiter umgestalten und modernisieren, aussichtsreiche Akquisitionen nutzen und auch wieder neue Expansionsziele ansehen.“ Der Schalter sei auf Wachstum umgestellt. Im Geschäftsjahr 2014/15 war der Umsatz wegen der Rubelschwäche, aber auch wegen Marktschließungen um 1,2 Prozent auf 59,2 Milliarden Euro zurückgegangen.

Bei den Kunden punkten kann der Konzern zurzeit vor allem mit seinen Elektronikketten Media Markt und Saturn, die ihren Umsatz um 3,6 Prozent steigerten, beim Gewinn kräftig zulegten und ihren Marktanteil europaweit auf den Rekordwert von 13,3 Prozent erhöhten.

Der Großhandel, Metros wichtigste Sparte, stand dagegen am Ende mit weniger Umsatz und Ergebnis da als im Vorjahr. Allerdings wurde das Cash & Carry-Geschäft auch am stärksten von den Währungseffekten belastet. Die Lebensmittelkette Real litt unter dem starken Preiskampf im Lebensmitteleinzelhandel und der Macht der Discounter und schnitt von allen Töchtern mit dem dicksten Umsatzminus ab.