Portrait Michael Hausfeld: VW ist „arrogant“
Michael Hausfeld (71) ist einer größeren Öffentlichkeit nicht erst durch den Fall VW bekannt geworden. In den USA setzte er mit durch, dass VW-Kunden dort entweder ihren Wagen zurückgeben oder ihn umrüsten lassen.
Zudem erhielten sie bis zu 10 000 Dollar. Hausfeld hatte schon früher Entschädigungen für jüdische Zwangsarbeiter in der NS-Zeit durchgesetzt. Und er kämpfte erfolgreich für die Inuit in Alaska, deren Fischereigründe 1989 durch die Havarie des Tankers Exxon Valdez verseucht wurden.
Bei der Feier zur Eröffnung der Hausfeld-Kanzlei in Düsseldorf am Mittwochabend fragte unsere Zeitung Hausfeld, ob es überhaupt noch Chancen für eine Einigung mit VW gebe, ob er überhaupt Kontakt zu VW habe. „Das kommt darauf an, wie Sie Kontakt definieren“, so Hausfeld. „Wenn Sie damit meinen, ob ich Briefe an VW schreibe, dann ja. Wenn sie damit meinen, dass VW antwortet, dann nein.“ Eine Einigung mit VW könne nur möglich sein, „wenn das Unternehmen seine Haltung der Arroganz aufgibt“. Generell sieht Hausfeld die Unternehmen in Deutschland im Verhältnis zu den Verbrauchern besser gestellt als in den USA. Dort gibt eine Sammelklage, bei der sich viele Kläger zusammentun können. So etwas solle es auch in Deutschland geben. PK