Mit Chauffeur statt mit dem Taxi

US-Anbieter Uber macht traditionellen Beförderungsmitteln Konkurrenz. Fahrer fürchten um Existenz.

Mit Chauffeur statt mit dem Taxi
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Berlin/Düsseldorf. Die Taxifahrer fürchten um ihr Geschäft, ihre Verbände hoffen auf ein Einschreiten der Aufsichtsbehörden — die umstrittene „Uber-App“, mit der per Smartphone private Chauffeure angefordert werden können, sorgt für Wirbel. In Berlin und München ist das US-Unternehmen an den Start gegangen, wurde per einstweiliger Verfügung gestoppt. In Frankfurt plant „Uber“ bald den Start, Düsseldorf und weitere Großstädte sollen folgen.

Um einen Wagen zu bestellen, muss der Nutzer über die App auf seinem Smartphone seine Position angeben und einen Fahrer anfordern. Eine Karte zeigt, wie weit die Fahrer entfernt und wie diese bewertet sind. Bei „Uber“ wird zwischen den Diensten „Uber-Black“ (Limousinenservice) und „Uber-Pop“ (Kompakt- oder Mittelklasse) unterschieden. Nach der Fahrt bewerten sich Chauffeur und Fahrgast.

Bezahlt wird per Kreditkarte. Die Fahrt soll rund 20 Prozent günstiger als eine Taxifahrt sein. Fahrgäste zahlen nicht immer gleich viel. Sind weniger Fahrer verfügbar, wird es teurer.

Als Fahrer darf sich jeder bewerben, der mindestens 21 Jahre alt ist, die Probezeit hinter sich hat und mindestens einen viertürigen Wagen der Kompakt- oder Mittelklasse fährt, der auf den Fahrer versichert ist — eine gewisse Ortskunde ist ebenfalls notwendig.

Nachdem in Berlin ein Taxiunternehmer vor dem Landgericht eine einstweilige Verfügung gegen „Uber“ erwirkt hatte, werden wohl auch über die Variante „Uber-Pop“ Richter entscheiden. Fabien Nestmann, Deutschland-Manager von „Uber“, sagt: „Wir werden alle zur Verfügung stehenden Rechtsmittel ausschöpfen.“ Die Strategie des Konzerns scheint eindeutig: Das US-Start-Up hofft, dass sich der Dienst etabliert hat, bevor es Probleme gibt.

Taxi-Verbände argumentieren damit, dass in Deutschland ohne gewerbliche Personenbeförderung Leute nicht einfach herumgefahren werden dürfen. Die Taxiverbände in den Großstädten zeigen sich indes gelassen. Allgemein wird erwartet, dass sich der neue Dienst nicht durchsetzen wird, da er wohl für illegal erklärt wird.

„Wundercar“ fährt Kunden in Berlin und Hamburg ans Ziel und wirbt mit dem Spruch „Einfach wie ein Taxi, zum halben Preis“. Die Fahrt ist kostenlos, mit Hilfe der App kann jedoch ein Trinkgeld in beliebiger Höhe gegeben werden. Bekannter ist die App „mytaxi“, die in rund einem Dutzend deutscher Städte nutzbar ist — unter anderem auch in Düsseldorf und Köln. Dabei wird allerdings ein „echtes“ Taxi angefordert.

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