Studie des Strategieunternehmens Micus Mit dem Glasfasernetz in eine schnellere Zukunft
In ganz NRW soll schnelleres Netz zur Verfügung stehen. Experten ermittelten Strategien zur Umsetzung.
Düsseldorf. Seit November 2013 gibt es den Runden Tisch Breitband, der in ganz NRW für ein schnelleres Netz sorgen soll. So sind bisher nur zehn Prozent der rund 3000 Gewerbegebiete in NRW mit hochleistungsfähigem Internet ausgestattet. Bis 2018 sollen flächendeckend (bedeutet 95 Prozent des Landes) 50 Megabytes Datenübertragungsgeschwindigkeit pro Sekunde zur Verfügung stehen. Ob das aber wirklich erreicht wird, steht noch in den Sternen. Immerhin: Eine neue Studie zeigt, wie es gehen könnte. Sie wurde am Montag im Landtag vorgestellt.
In erster Linie empfiehlt das Strategieunternehmen Micus, dass der Ausbau eines Glasfasernetzwerk bis in die Gebäude. Das würde rund 3,2, Millionen Euro kosten. „Ein Glasfasernetz kann den neuen Herausforderungen gerecht werden“, erklärt Martin Fornefeld. Zudem, erläutert der Experte und Mitautor der Studie weiter, habe Glasfaser eine gute Energieeffizienz. Fornefeld: „Allein für die Stromkosten zum Betrieb des heutigen Kupfernetzes werden Kosten von 200 Millionen Euro im Jahr veranschlagt.“
Um zu diesem langfristig verbrauchsgünstigeren System zu gelangen, sollten, so der Expertenrat, Unternehmen (wie zum Beispiel die Telekom) in den Ausbau investieren. „Wir reden nicht über den Ausbau durch den Staat“, betonte da auch NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin. Nur da, wo es keine Kosten-Nutzung—Deckung gibt, müssten Förderprogramme von Bund und Land den Ausbau vorantreiben. „Der Breitbandausbau sollte jedoch auf Ebene der Kreise und kreisfreien Städte koordiniert werden“, betont Fornefeld.
Garrelt Duin (SPD) sei von der Studie überzeugt, auch wenn wahrscheinlich nicht alle Vorschläge umsetzbar seien. Besonders befürwortete der Minister die Empfehlung, den Netzausbau in Gewerbegebieten zu priorisieren. „Im Mai erwarten wir eine Stellungnahme der Teilnehmer des Runden Tisches“, stellte der Minister in Aussicht. Im Juni wird die Studie den Kreisen und den kreisfreien Städten vorgestellt.