Im Dax nur 11 Prozent Mittelstand: Ein Fünftel aller Führungskräfte sind Frauen

Frankfurt/Main (dpa) - Deutschlands mittelständische Unternehmen werden Studien zufolge häufiger von Frauen geführt als börsennotierte Unternehmen. Nach Angaben der staatseigenen Förderbank KfW stagnierte der Anteil der Chefinnen in kleineren und mittleren Unternehmen zuletzt zwar bei 18 Prozent.

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In der Vergangenheit hatte er zeitweise bei 19,4 Prozent gelegen, wie aus der Studie hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Noch schwerer tun sich nach Angaben des Beratungsunternehmens EY allerdings Deutschlands börsennotierte Unternehmen. Den höchsten Frauenanteil im Vorstand wiesen danach zuletzt die 30 Dax-Konzerne mit 11 Prozent aus. Bei den 50 mittelgroßen Unternehmen des MDax lag der Anteil der Chefinnen nur bei 4 Prozent, bei SDax-Firmen waren es 6 Prozent und im TecDax 4 Prozent.

„Im Vergleich zu börsennotierten Unternehmen sieht der Frauenanteil in den Führungsebenen des deutschen Mittelstandes gut aus“, sagte EY-Deutschland-Chef Hubert Barth. Dass nur etwa jedes fünfte Mitglied der Geschäftsführung eine Frau sei, werde der heutigen Arbeitswelt allerdings nicht gerecht. Im Kampf gegen den Fachkräftemangel sollte der Mittelstand ein großes Interesse daran haben, mehr Frauen in die erste Reihe zu befördern.

EY zufolge betreibt bisher gut jeder sechste Mittelständler nach eigenen Angaben aktiv Frauenförderung. Besonders hoch sei der Anteil bei größeren Unternehmen mit Jahresumsätzen von mehr als 100 Millionen Euro.

„Der Anteil von Frauen an der Spitze von kleinen und mittelständischen Unternehmen ist beachtlich, aber aus volkswirtschaftlicher Sicht ist er noch viel zu niedrig“, mahnte auch KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner.

Nach jüngsten Daten aus dem Jahr 2015 wurden 660 000 von insgesamt 3,65 Millionen mittelständischen Firmen von Managerinnen geleitet. Dabei handelt es sich der KfW zufolge häufig um Dienstleister mit weniger als 5 Mitarbeitern. Die gesamtwirtschaftliche Bedeutung von frauengeführten Unternehmen sei daher bislang unterproportional.