Inditex ist einer der größten Textilkonzerne weltweit, aber auf dem hiesigen Markt rangiert er bisher unter ferner liefen. Nun stehen die Weichen auf Expansion.

Inditex eröffnete 2009 fast 350 neue Läden und verfügte zum Jahresbeginn über 4600 Geschäfte in 74 Ländern. Zara ist mit Abstand die größte von acht Töchtern. Auf die Modekette entfielen fast zwei Drittel des Konzernumsatzes von gut elf Milliarden Euro.

Wer ist Zara? Nicht einmal jeder zweite Deutsche kennt nach einer Studie der Fachzeitschrift "Textilwirtschaft" die spanische Kette. Beim Bekanntheitsgrad landete Zara mit 42 Prozent auf Platz 23. Dagegen kennt fast jeder Deutsche die Textilhändler C&A, Karstadt, H&M und Kaufhof, wie aus der Studie hervorgeht: Die Werte liegen zwischen 97 und 93 Prozent.

In anderen Ländern ist das Mode-Imperium des Spaniers Amancio Ortega (74) längst eine feste Größe. Der Firmengründer ist laut "Forbes" mit einem geschätzten Vermögen von 25 Milliarden Dollar (19,5 Milliarden Euro) der reichste Mann Spaniens.

Seine Erfolgsgeschichte begann 1975 mit der Eröffnung eines Kleiderladens namens Zara in seiner Heimatstadt La Coruña. Zuvor hatte der Eisenbahnersohn, der nie eine Universität besucht hatte, als Bote in einem Hemdengeschäft gearbeitet. Neben Zara gehören acht weitere Ketten zum Imperium, darunter Bershka, Pull and Bear und Massimo Dutti. Ortega blieb trotz seines Vermögens seinem Stil treu: Der Mode-Zar trägt keine Anzüge, verabscheut Krawatten - und meidet die Öffentlichkeit.

Deutschland gehörte bislang nicht zu den Schwerpunktmärkten. Die Spanier betreiben hier 64 Zara-Filialen und acht Massimo Dutti-Filialen. In der Branche ist es aber kein Geheimnis, dass sich das Inditex-Management nach geeigneten Standorten für "Bershka" und Zara Home - Heimtextilien - umschaut. "Wir haben Wachstumspläne", sagt Zara-Deutschland-Chef Arndt Brockmann, ohne Details zu nennen. Inditex erzielt nach Schätzungen bisher in Deutschland von 350 bis 400 Millionen Euro Umsatz.