Saatguthersteller Monsanto-Deal: Bayer sammelt weiter Anleger-Milliarden ein
Leverkusen (dpa) - Der Bayer-Konzern hat sich für die Übernahme des US-Saatgutherstellers Monsanto eine weitere Milliardensumme gesichert. Über neue Anleihen sammelte der Dax-Konzern 15 Milliarden US-Dollar (rund 12,9 Mrd Euro) ein, wie Bayer am Dienstag in Leverkusen mitteilte.
Das Geld kommt von institutionellen Investoren aus mehreren Ländern. Bayer will damit einen Teil der Kredite für die Zwischenfinanzierung der Übernahme zurückzahlen.
An diesem Dienstag läuft auch die Frist für die Bayer-Aktionäre ab, sich über Bezugsrechte an der Kapitalerhöhung des Konzerns zu beteiligen. Mit der Ausgabe neuer Aktien will Bayer einen weiteren Teil der Monsanto-Übernahme finanzieren.
An der Börse ging es zuletzt für die Bayer-Aktie in einem schwachen Gesamtmarkt abwärts. Im frühen Handel verloren die Papiere 1,46 Prozent an Wert auf 97,02 Euro und lagen damit im Mittelfeld des Dax.
Die neuen Anleihen, die Bayer bei Investoren platziert hat, sind in acht Tranchen aufgeteilt. Ihre Laufzeiten liegen zwischen 3 und 30 Jahren. Die Nachfrage nach den neuen Bayer-Anleihen war hoch. Nach Unternehmensangaben war die Platzierung rund dreifach überzeichnet.
Bayer hatte Monsanto samt übernommener Schulden für 63 Milliarden Dollar (rund 54 Mrd Euro) erworben und will einen großen Teil des Kaufpreises mit Eigenkapital stemmen.
Es ist die größte Übernahme eines deutschen Unternehmens im Ausland. Mit dem Kauf von Monsanto steigt Bayer zum weltgrößten Hersteller von Saatgut und Pflanzenschutzmitteln auf. Die Integration des US-Riesen in die eigenen Konzernstrukturen muss allerdings noch warten. Diese kann erst erfolgen, wenn der Verkauf wichtiger Geschäftsteile an den Rivalen BASF abgeschlossen ist - eine Auflage der Kartellbehörden.
So muss sich Bayer von seinem Gemüse- und Feldsaatgut-Geschäft, von Aktivitäten bei „Digital Farming“ sowie vom weltweiten Geschäft mit dem Unkrautbekämpfungsmittel Glufosinat-Ammonium trennen. Insgesamt geht ein Umsatzvolumen von 2,2 Milliarden Euro an BASF. Der Rivale zahlt dafür rund 7,6 Milliarden Euro.
Der Name Monsanto soll künftig verschwinden. Das Image des US-Konzerns ist schwer angeschlagen - unter anderem wegen seines Unkrautbekämpfungsmittels Glyphosat, das Sammelkläger und einige Studien für krebserregend halten. Am Montag begann in San Francisco ein erster Prozess - viele weitere könnten folgen.