Munich Re trotz Hagelschäden zuversichtlich

München (dpa) - Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re wird trotz Flut- und Hagelschäden zuversichtlicher und gibt eine Milliardensumme an seine Aktionäre zurück. Beim Jahresgewinn peilt Finanzchef Jörg Schneider nun die Marke von drei Milliarden Euro an.

Bisher hatte die Konzernspitze nur von annähernd drei Milliarden gesprochen. Bis Ende April 2014 will die Munich Re bis zu eine Milliarde Euro in den Rückkauf eigener Aktien stecken, wie der DAX-Konzern am Donnerstag in München ankündigte.

Mit dem geplanten Aktienrückkauf erfüllt die Munich Re schon länger geschürte Erwartungen. Das Unternehmen hatte angesichts des Preisdrucks in der Branche bereits zum Jahreswechsel auf Geschäft verzichtet. Das nicht benötigte Kapital soll nun an die Anteilseigner zurückfließen. „Aktienrückkäufe kommen zumindest mittelbar allen Aktionären zugute“, sagte Finanzchef Schneider. Die zurückgekauften Aktien werden eingezogen, dadurch sollte der Wert der verbliebenen Anteilsscheine entsprechend steigen.

Manche Analysten hatten allerdings mit einer noch größeren Rückkaufsumme gerechnet. Die Munich-Re-Aktie reagierte mit Verlusten auf die Nachrichten. Das Papier fiel zeitweise um 1,10 Prozent auf 152,80 Euro und war damit einer der schwächsten Werte im Dax.

Die schweren Hagelgewitter im Sommer warfen den Rückversicherer nicht aus der Bahn. Insgesamt schlagen die Hagelschäden bei den Münchnern mit 260 Millionen Euro zu Buche, davon muss die Erstversicherungstochter Ergo 80 Millionen tragen. Unter dem Strich schrumpfte der Quartalsgewinn nach einem außergewöhnlich guten Vorjahreszeitraum zwar um 44 Prozent auf 637 Millionen Euro. Damit verdiente die Munich Re allerdings immer noch mehr als von Analysten erwartet.

Im ersten Halbjahr hatte die Flutkatastrophe in Europa für hohe Belastungen gesorgt. Nach den ersten neun Monaten steht bei der Munich Re nun ein Gewinn von 2,1 Milliarden Euro in den Büchern, gut ein Fünftel weniger als ein Jahr zuvor.

Zuletzt kam dem Unternehmen zugute, dass der Verkauf seiner US-Krankenversicherungstochter Windsor Health Group (WHG) nicht so verlustreich ausfiel wie erwartet. Die Trennung kostet statt 100 nur 50 Millionen Euro, nach Steuern schlug der Verkauf noch mit 20 Millionen Euro negativ zu Buche.