Neue Köpfe, neue Verträge — Top-Manager in NRW
Der neue Bayer-Chef Dekkers ist bei der Belegschaft angeeckt. Grossmann will RWE verlassen.
Düsseldorf. In den Vorstandsetagen großer NRW-Konzerne stehen 2011 personelle Veränderungen an oder sind gerade vollzogen. Einige Manager müssen beweisen, dass sie zu Recht im Chefsessel Platz genommen haben.
René Obermann. Der Telekom-Chef geht Anfang November 2011 in seine zweite Vertragsperiode. Nur wenige hatten dem 47-Jährigen zugetraut, dass er sich als Chef des rosa Riesen durchsetzen würde. Mitte Dezember sprach ihm der Aufsichtsrat sein Vertrauen aus und verlängerte den Vorstandsvertrag um fünf weitere Jahre. Obermann hat viel bewegt, die müde T-Aktie jedoch hat er nicht auf Trab gebracht.
Heinrich Hiesinger. Bei Thyssen-Krupp endet Mitte Januar die Ära von Ekkehard Schulz. Der älteste Vorstandschef eines Dax-Konzerns übergibt den Stab an den früheren Siemens-Manager Heinrich Hiesinger und wechselt in den Aufsichtsrat.
Johannes Teyssen. Das Jahr 2011 wird für den noch jungen Eon-Chef zum Härtetest. In der turbulenten Energiebranche hat Teyssen, seit Mai 2010 im Amt, Eon bereits auf eine neue Spur gesetzt. Im November kündigte er eine Neuausrichtung an.
Marijn Dekkers. Der Bayer-Chef, der seit Oktober den größten deutschen Chemie- und Pharmakonzern führt, ist nur wenige Wochen nach seinem Amtsantritt bei der Belegschaft angeeckt: 4500 Stellen sollen wegfallen, davon 1700 in Deutschland. Der Manager will die behäbige Administration verschlanken.
Jürgen Grossmann. Bei RWE wird 2011 voraussichtlich ein neuer Vorstandschef berufen. Beobachter erwarten, dass der agile und einflussreiche 58-jährige Manager Grossmann seinen 2012 auslaufenden Vertrag nicht verlängern wird.
Eckhard Cordes. Der Vorstandsvorsitzende des Handelsriesen Metro ringt weiter um Erfolge beim Umbau des Konzerns. Seit 2007 sitzt der Manager im Chefsessel, voraussichtlich Ende 2011 steht auch beim ihm eine Vertragsverlängerung an.
Andrew Jennings. Der frühere Woolworth-Manager soll Anfang Januar die Regie bei der Warenhauskette Karstadt übernehmen, die neu ausgerichtet wird. Der 62-Jährige gilt als Sanierungs-Experte. Auf eine Geldspritze vom neuen Eigentümer Nicolas Berggruen kann der Brite nicht hoffen: Das Geld soll Karstadt selbst verdienen. dpa