Neues EU-Mitglied Kroatiens muss drastisch sparen
Zagreb (dpa) - Das nächste EU-Mitglied Kroatien steht vor einem drastischen Sparprogramm, mit dem sein internationales Rating gerettet werden soll. Das sagte Nationalbankgouverneur Zeljko Rohatinski am Donnerstag in Zagreb.
Die neue Regierung müsse wenigstens neun Milliarden Kuna (1,2 Milliarden Euro) bei Sozialausgaben und Renten sparen. Das entspreche 1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). „Das wäre ein klares und starkes Signal an die ausländischen Finanzmärkte, dass dieses Land eine verantwortungsvolle Fiskalpolitik betreibt“, begründete der Gouverneur seine Forderung.
Kroatiens Schulden hätten zwar noch nicht die kritische Grenze erreicht, seien in den letzten Jahren aber explodiert, erklärte Rohatinski weiter. Der Schuldenberg sei von 34 Prozent des BIP im Jahr 2008 auf heute über 51 Prozent angestiegen. Wenn nicht gegengesteuert werde, müsse im Jahr 2014 mit 75 BIP-Prozent Verschuldung gerechnet werden.
Dann drohe dem Land „ein griechisches Szenario“. Nach der Abwahl der konservativen Regierung bemüht sich der Wahlgewinner zur Zeit, eine Mitte-Links-Regierung aufzustellen. Das Adrialand hatte vor einer Woche den EU-Beitrittsvertrag unterzeichnet. Die Mitgliedschaft soll im Juli 2013 beginnen.