NRW: Die Bauindustrie wächst weiter

Während die Branche am Rhein boomt, hat sie im Bergischen zu kämpfen.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Die NRW-Bauindustrie ist im ersten Halbjahr 2015 um 3,4 Prozent gewachsen. Damit liegt sie deutlich über dem bundesweiten Durchschnittszuwachs von 1,9 Prozent. „Wir sind sehr zufrieden“, sagt Axel Wahl, Vorstandsmitglied des Bauindustrieverbandes NRW gestern. Insgesamt sind 122 000 Menschen im Land in der Baubranche beschäftigt.

Von den in NRW erteilten Aufträgen in Höhe von 4,5 Milliarden fallen allein 2,22 Milliarden Euro (plus 2,8 Prozent) auf den Wirtschaftsbau, also den gewerblichen und industriellen Bau. 887 Millionen Euro wurden in den Wohnungsbau (plus 10,7 Prozent) investiert. Sorgen bereitet dagegen der Straßenbau. Mit 617 Millionen Euro liegt er um 8,5 Prozent unter den Werten des Vorjahreszeitraums. „Die Dobrindt-Milliarden gehen an NRW vorbei“, sagt Wahl. Die 2,7 Milliarden Euro aus dem Bundesverkehrsministerium werden hauptsächlich in anderen Ländern investiert. „Obwohl unser Bundesland Stauland Nummer 1 ist, baut Bayern Autobahnen und NRW Ortsumgehungen“, sagt der Straßenbau-Experte des Bauindustrie-Verbands, Michael van Geldern. Die Ursache dafür sei weder in Berlin noch in München zu finden, sondern hausgemacht. Im Land fehlten schlichtweg die Planer, um Projekte zur Baureife zu führen, sagt van Geldern.